Irgendwie scheinst Du im Moment das Pech gepachtet zu haben?
Bruno Senna: Was soll ich sagen, ich war am Ende vom Q2 richtig gut unterwegs, obwohl ich vom Risiko nicht am absoluten Limit war. Ich wäre locker ins Q3 gekommen, wenn da nicht die gelbe Flagge wegen Grosjean gewesen wäre. Bis an die Stelle war meine Runde sogar etwas schneller als die von Pastor, da muss man sich nur die Daten anschauen. Es ist schon frustrierend.

Es gibt offenbar unterschiedliche Auffassungen darüber, wie eine gelbe Flagge zu verstehen ist - und wer sie wirklich ernst nimmt, ist der Dumme?
Bruno Senna: Was soll ich dazu sagen? Man muss da wohl auch noch einmal mit Charlie reden, was die FIA will. Will man, dass es wirklich sicher ist? Das ist eigentlich mein Verständnis, gerade unter solchen Bedingungen, wenn es nass ist, da ein Auto steht, vielleicht Streckenposten unterwegs sind. Das heißt dann für mich, dass man wirklich langsamer fährt, nicht nur gerade so ein kleines bisschen. Aber im Moment scheint das halt akzeptiert zu sein. Zumindest so lange, bis dabei wirklich mal etwas Ernsthaftes passiert... Dann wird man wahrscheinlich reagieren und das wieder alles sehr ernst nehmen. Es ist halt die Frage - auf Nummer sicher gehen oder etwas mehr riskieren? Auch, was eine eventuelle Strafe angeht. Und nachdem ich zuletzt ja in einige Zwischenfälle verwickelt war und ja auch diese etwas merkwürdige Strafe in Valencia bekommen habe, wollte ich halt in jeder Beziehung auf Nummer sicher gehen.

Wie war denn das Auto im Trockenen heute früh?
Bruno Senna: Auch sehr gut, vor allem auch mit harten Reifen. Mit den weichen habe ich dann ganz am Ende keine schnelle Runde mehr hingekriegt, weil da Di Resta im Weg stand, da wären auch noch sechs Zehntel drin gewesen. Also gut dabei bin ich unter allen Bedingungen...

Was habt ihr von den neuen Sachen am Ende benützt?
Bruno Senna: Den Unterboden und den neuen Heckflügel - den Frontflügel nicht, der hat noch nicht ganz optimal gepasst und da sind wir unter diesen Bedingungen lieber auf das zurück gegangen, was wir besser kennen.

Besonderes Flair: In Silverstone suchen Fahrer & Fans den Kontakt, Foto: Sutton
Besonderes Flair: In Silverstone suchen Fahrer & Fans den Kontakt, Foto: Sutton

Was kann denn im Rennen noch gehen?
Bruno Senna: Da ist schon noch was möglich, gerade, weil wir ja wahrscheinlich doch wieder zumindest wechselhafte Bedingungen haben werden. Aber von weiter vorne wäre es halt so viel einfacher gewesen, das ist das Frustrierende. Jetzt muss ich erst mal sehen, dass ich am Start aus allem Unheil draußen bleiben kann - wobei, wenn es stärker regnet, gibt es wahrscheinlich sowieso einen Start hinter dem Safety-Car. Den Speed, in die Punkte zu fahren, haben wir auf jeden Fall. Man muss halt im richtigen Moment am richtigen Ort sein - und auf jeden Fall trotz allem mit positiver Einstellung an die Sache rangehen.

Wie lange haben Deine Mechaniker eigentlich gestern gearbeitet?
Bruno Senna: Ganz so schlimm war es diesmal nicht. Ich glaube, die an Pastors Auto, wo es noch ein Getriebeproblem gab, waren sogar länger dran...

Aber die Einladung zum Bier gibt´s trotzdem?
Bruno Senna: Ganz sicher. Nur nicht hier, weil das hier logistisch nicht geht, weil wir in ganz unterschiedlichen Hotels sind...