Den goldenen Schlüssel zum gänzlichen Verständnis der Reifen hat nach Meinung von McLaren-Einsatzleiter Simon Roberts noch kein Top-Team gefunden. Daher sei es auch unwahrscheinlich, dass ein Rennstall bereits in naher Zukunft das Zepter in die Hand nehmen und dominieren könnte. Früher oder später werde dieses Szenario dann aber dennoch eintreten. Red-Bull-Teamchef Christian Horner hatte zuletzt eingeräumt, dass es möglich sei, dass man die Reifen aus dem Hause Pirelli auch bis zum Saisonende noch nicht völlig unter Kontrolle bekommen werde.

Ganz so weit wollte Roberts am Rande eines Sponsorenevents dann doch nicht gehen. Allein auf Grund der großen Ressourcen im Hintergrund erwartete er von den Top-Teams früher oder später den Durchbruch. "Ich denke, alle Teams lernen und das ganz ohne Zweifel. Ob aber schon irgendjemand das Rätsel gelöst hat, weiß ich nicht", so der Brite. Klar sei aber, dass mit jedem weiteren Rennen ganz einfach neue Daten gewonnen würden. "Die großen Teams, die im Hintergrund genügend Analysen vornehmen können, werden deshalb logischerweise Fortschritte erzielen", glaubte Roberts.

Doppelsieg in Valencia?

Im Falle McLaren meinte er: "Wir haben in Kanada viel gelernt und das hat uns in eine gute Position gebracht. Ob wir nun schon den Durchbruch erzielt haben oder nicht, möchte ich noch nicht mutmaßen. Erst wenn wir in Valencia einen Doppelsieg einfahren, könnten wir uns rühmen, einen guten Job gemacht zu haben", scherzte der Mclaren-Mann und fügte an: "Das wird aber eine ganz schöne Herausforderung." Immerhin habe man mit Lewis Hamiltons Sieg in Montreal zuletzt aber bewiesen, dass man definitiv auf dem Weg in die richtige Richtung sei.

"Wir gehen mit Änderungen an unseren Herangehensweisen sehr besonnen um", erklärte Roberts. Zu groß sei das Risiko eines schnellen Rückfalls. "Die Jungs im Rennteam haben also eine Menge Arbeit geleistet, um unsere Boxenstrategien zu verbessern und auch den Weg, wie wir das Qualifying angehen." Roberts hoffte, dass man in Kanada nun das Blatt gewendet habe. Weitere Grundsatzveränderungen stünden demnach nicht auf dem Plan. "Es sieht jetzt ziemlich stabil aus, also gibt es keine großen Änderungen. Hoffentlich können wir das Erreichte bewahren und im Fenster bleiben."