Während einige den Eindruck haben, dass die Teams schön langsam verstehen, wie mit den Reifen in diesem Jahr umgegangen werden muss, glaubt Red-Bull-Teamchef Christian Horner nicht, dass die Lösung des Reifenrätsels bevorsteht. Er will nicht einmal ausschließen, dass die Gummis in diesem Jahr bis zum Schluss ein Rätsel bleiben. In Kanada verspekulierte sich Red Bull bei den Reifen und unterschätzte den Abbau, weswegen Sebastian Vettel kurz vor Schluss noch einen Stopp einlegen musste, weil die Gummis keine Leistung mehr boten.

Warum die Reifen einmal für den einen und dann für den anderen gut laufen, das wird nach Horners Ansicht ungeklärt bleiben, wobei er eine Sache doch wusste: es wird immer einen Unterschied zwischen der Pace im Qualifying und der Pace im Rennen geben, da man sich nur auf eine Seite spezialisieren kann. "Das Reifenfenster ist da so klein, dass es schwierig ist. Man kann die Leistung hin und her schieben: man kann im Qualifying angreifen und vielleicht schadet das im Rennen und man kann wie Lotus im Qualifying etwas weicher fahren und dann im Rennen vielleicht stärker sein", sagte Horner.

Der Teamchef rechnete damit, dass dies in den 13 verbleibenden Rennen so bleiben wird. Die Sache sei schwierig, gab er zu. "Fernando [Alonso] wünscht sich wohl, er hätte [in Montreal] 15 Runden vor Schluss gestoppt, auf der anderen Seite lag er sieben Runden vor Schluss in Führung." Montreal hat gezeigt, wie schwierig es dieses Jahr ist, die richtige Rennstrategie zu wählen, laut Horner wird die Sache dadurch erschwert, dass einige Autos über den Longrun besser sind als über eine Runde. "Es gab [in Kanada] zwei Jungs, die mit einem Stopp durchfuhren, einer startete als 15. und der andere am Ende der Top-10. Am Ende waren sie auf zwei und drei. Wir waren auf Pole und lagen in Runde 15 an der Spitze, sieben Runden vor Schluss kamen dann aber Probleme."