Zwei dritte Plätze und ein Rennsieg - auf den ersten Blick war es kein schlechter Saisonstart für McLaren-Mercedes. Doch wenn zwei Fahrzeuge in zwei Rennen jeweils aus der ersten Startreihe ins Rennen gehen, sieht die Ausbeute eher mager aus. McLaren kann trotzdem mit breiter Brust nach Shanghai reisen, immerhin gelten die Chrompfeile als das Maß der Dinge in Sachen Speed. Teamchef Martin Whitmarsh hofft, den Speed endlich in Resultate umsetzen zu können, weiß aber auch, dass die Konkurrenz nicht schläft.

"Wir sind gemischter Gefühle ob der Tatsache, zwei komplette erste Startreihen in nur einen einfachen Sieg umgemünzt zu haben", so der 53-jährige. "Doch alle bei McLaren sind extrem angestachelt von unserer Pace in den ersten beiden Rennen der Saison." Dennoch dürfe nicht der Fehler gemacht werden, die Konkurrenz zu unterschätzen: "Wir sind uns im Klaren darüber, dass unsere Rivalen in den letzten drei Wochen nicht geschlafen haben. Wir waren ebenfalls sehr beschäftigt, nehmen aber nichts als gegeben hin."

Noch konnte McLaren den Speed nicht in einen Doppelsieg ummünzen, Foto: Sutton
Noch konnte McLaren den Speed nicht in einen Doppelsieg ummünzen, Foto: Sutton

Auch wenn der Engländer zurecht nichts als selbstverständlich annimmt, darf er mit Optimismus nach China gehen, da der McLaren auf dieser Strecke in den letzten Jahren immer sehr gut ging: "Der chinesische Grand Prix ist ein Rennen, in dem wir traditionell stark waren - wir haben drei der letzten vier Rennen hier gewonnen, was auf einwandfreie Leistungen von Jenson [Button] und Lewis [Hamilton] zurückzuführen ist." Lediglich im schwachen Jahr 2009 setzte die silberne Erfolgssträhne aus. Wäre Hamilton 2007 nicht in das legendäre Boxeneinfahrts-Kiesbett mit völlig abgefahrenen Reifen gefahren, hätte McLaren auch vier der letzten fünf Rennen gewinnen können.

Die Zielsetzung ist für Whitmarsh klar: "Wir gehen nach Shanghai, um dieser Liste einen weiteren Strich hinzuzufügen." Nachdem es in den ersten Rennen schwierig gewesen sei, das Kräfteverhältnis zu lesen, werde es in China ein klareres Bild der Verhältnisse geben, ist sich der frühere Luftfahrtingenieur sicher. Eines steht für ihn aber auch fest: "Ich glaube fest daran, dass es wiedermal ein harter Kampf an der Spitze werden wird."