In knapp einer Woche werden die Karten in der Formel 1 endlich auf den Tisch gelegt - der Saisonauftakt in Australien steht bevor. Das gesamte Mercedes-Team ist in diesem Jahr stark darauf bedacht, sich mit Prognosen über die eigene Stärke zurückzuhalten. "Wir wollen uns verbessern, am Ende des Jahres wollen wir besser dastehen", erklärt etwa Michael Schumacher. "Darüber hinaus macht es keinen Sinn, wenn ich hier konkrete Ziele nenne, auf die wir dann festgenagelt werden. Wenn wir am Ende des Jahres nicht besser geworden sind, dann stelle ich mich gerne der Diskussion."

Über seine Zukunft nach dem Ende dieses Jahres möchte der Rekord-Weltmeister derzeit nicht sprechen, stattdessen gilt die gesamte Aufmerksamkeit dem Saisonstart. "Ich weiß, dass ich immer noch gut genug bin für die Weltspitze, dass ich genug Motivation habe und dass die meisten happy darüber sind, dass ich wieder dabei bin. Alles andere wird sich ergeben", so Schumacher gegenüber der WAZ. Von seinem Dreijahres-Plan nach dem Comeback mit dem WM-Titel zum Abschluss ist schon lange keine Rede mehr.

Auch 2012 sieht Schumacher Mercedes noch nicht am endgültigen Maximum angelangt. "Das Team hat die Voraussetzungen dafür geschaffen, auf absolutes Top-Niveau gelangen zu können", glaubt der 43-Jährige. "Ob wir schon in diesem Jahr so einen großen Schritt machen können, wage ich zu bezweifeln." Man könne nicht von den Silberpfeilen erwarten, jetzt schon mit Red Bull kämpfen zu können. "Aber wir sollten näher ran kommen, daran arbeiten wir mit aller Kraft."

Gleichzeitig wird Schumacher mit Sicherheit auch daran arbeiten, seinem Teamkollegen Nico Rosberg im dritten gemeinsamen Jahr erstmals voraus zu sein. Besonders an den Samstagen hatte Rosberg bislang die silberne Nase weit vorn. "Das Qualifying-Verhältnis sagt sicherlich einiges aus und ist für mich verbesserungswürdig. Ich glaube, dass ich das hinkriege", sagt Schumacher. Wichtiger als die Ausgangsposition sei aber sowieso das Endergebnis.

"Das wichtigste sind die Rennen", betont er. "Da sieht es viel besser aus. Der Punkte-Abstand zu Nico ist erheblich geringerer geworden, und man darf nicht vergessen, dass ich zwei- dreimal durch technische Probleme nicht angekommen bin – da hätte ich locker die Punkte geholt, die mir auf ihn fehlen. Ich glaube, im Rennen brauche ich mich ganz bestimmt vor niemandem zu verstecken."