War der Dienstag in Barcelona aufgrund technischer Probleme nicht nach Wunsch gelaufen, konnte Sergio Perez am Mittwoch ein wenig besser arbeiten und dabei auch gleich noch die zweitbeste Zeit erzielen. Die Zeit war dem Sauber-Piloten allerdings egal, die Entwicklung am Auto war viel wichtiger. "Wir gehen in die richtige Richtung. Heute war der Tag viel besser, viel positiver. Wir haben gute Informationen zu den Reifen gesammelt, wir konnten alle Reifen fahren. Für meinen Teamkollegen gibt es an den nächsten beiden Tagen noch viel Arbeit, das gleiche gilt dann für meine letzten beiden Tage vor dem ersten Rennen. Es ist wichtig, die Informationen zu analysieren, damit wir auch nach vorne kommen", sagte Perez.

Potentialsuche

Der Mexikaner zeigte sich zufrieden, auch wenn er nicht sein ganzes Programm durchgebracht hatte. Vergleiche seiner Rundenzeiten mit dem Rennwochenende des Vorjahres wollte er ebenfalls nicht anstellen. "Wir müssen die Bedingungen bedenken. Damals war es sehr warm, deswegen schauen wir da nicht drauf. Wir wollen das Potential des Autos ausreizen und das bestmögliche Auto bauen", meinte er. Dazu gehört auch, die Reifen gut im Griff zu haben und bei der Arbeit mit den Gummis war Perez einiges aufgefallen. "Wenn man es mit dem Vorjahr vergleicht, dann war damals der Abstand zwischen den Mischungen mindestens acht Zehntel. Jetzt ist es sehr eng, das wird an den Rennwochenenden schwierig."

Deswegen wollte er auch noch genau wissen, wie die jeweilige Mischung auf einem Longrun aussieht. Fest stand für ihn, dass der Abbau der Reifen konstanter geworden ist und nicht mehr einfach alles wegbricht. Andererseits musste er darauf hinweisen, dass Barcelona eine besondere Strecke für die Reifen ist. "Kurve drei ist sehr schnell und da liegt viel Belastung auf der Vorderachse. Dadurch ist der Abbau vorne in Relation zum Heck recht groß, wenn man das mit anderen Strecken vergleicht." Davon einmal abgesehen herrschte bei Perez aber Optimismus, denn das Auto lief gut und war einigermaßen vielversprechend.

Der Sprint bis Melbourne

"Jetzt müssen wir von hier bis Melbourne noch Leistung finden, denn das werden die Meisten tun. Wir müssen Vollgas geben, damit wir vor Melbourne mehr Leistung haben. Das wird den Unterschied machen. Wir sind jetzt in einer guten Position, aber in Melbourne wird alles anders sein." Auch er selbst wird ein anderer sein, zumindest im Vergleich zum Vorjahr. Denn Perez bezeichnete sich als viel fitter als noch 2011, da er im Winter gut trainiert hatte. "Mental ist meine Kommunikation mit den Ingenieuren viel besser. Ich bin gut vorbereitet und ich freue mich."

Außerdem kommt er dieses Jahr mit mehr Erfahrung an die Strecken, immerhin war er abgesehen von Austin überall schon mit der Formel 1. "Es geht nicht nur um Streckenkenntnis, sondern um das Rennwochenende. Ich habe die ganze Info vom Vorjahr, was da passiert ist, wie sich die Bedingungen ändern. Ich kann das Team besser führen als im Vorjahr. In dieser Hinsicht ist die Erfahrung im zweiten Jahr von Vorteil."