Zwar brachte es Pastor Maldonado beim Auftakt der Testfahrten in Jerez lediglich auf 25 Runden, weil sich beim neuen FW34 noch Kinderkrankheiten breit machten. Trotzdem zog der Venezolaner am Ende des Tages ein überaus positives Fazit. "Im Vergleich zu 2011 haben wir ein völlig anderes Auto", sagte er im Hinblick auf Williams' vergangene Katastrophen-Saison. "Wir sind glücklich mit dem neuen Motor, in der Zuverlässigkeit und Stabilität herrschen große Unterschiede." Der neue Williams-Bolide wird in diesem Jahr wieder von einem Aggregat aus dem Hause Renault befeuert und soll das Team zurück zu alten Erfolgen führen.

Es sei nun eine andere Herangehensweise, das Auto über die Strecke zu bewegen, gab Maldonado zu Protokoll. "Mein erster Eindruck ist sehr positiv. Aber es ist noch zu früh, mehr dazu zu sagen." Von der Balance des Boliden sei er überrascht gewesen. "Das Auto war schon zu Beginn ziemlich gut ausbalanciert", sagte Maldonado. "Auch das Heck fühlte sich im Vergleich zum alten Auto stabiler an - wir haben jetzt einfach ein besseres Auto als 2011." Allerdings wollte er sich nicht zu weit mit Lobeshymnen aus dem Fenster lehnen, schließlich habe er am Dienstag viel Benzin an Bord gehabt und nicht zu 100 Prozent gepusht.

In den kommenden Tests gehe es für Williams darum, ein besseres Verständnis für die Aerodynamik des Autos zu finden, damit alles für den Saisonstart in Melbourne bereit ist. Maldonado machte sich angesichts der umgekrempelten Teamstruktur des Traditionsstalles keine Sorgen darüber. "Das Team ist jetzt komplett anders und besser organisiert", so Maldonado. "Ich bin wirklich glücklich, neu mit Williams beginnen zu können und hoffentlich wieder konkurrenzfähig zu werden. Ich glaube, dass wir alle nötigen Zutaten dafür beisammen haben."

Nach der Ausbootung von Rubens Barrichello geht Williams mit einer relativ unerfahrenen Pilotenpaarung in die neue Saison. Maldonado, der sich jetzt verantwortlicher für das Team fühlt, sieht darin allerdings kein Problem. "Im Verlauf des vergangenen Jahres hat sich ja auch nicht viel am Auto geändert", meinte Maldonado. Was aus seiner Sicht für Barrichello sprach: "Rubens und ich hatten ähnliche Fahrstile, deshalb konnten wir uns bei der Charakteristik des Autos verständigen. Wie das mit Bruno aussieht, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht."