Neue Serie, neues Auto, bekannter Teamkollege. Jean-Eric Vergne sieht sich in seiner ersten Formel-1-Saison vielen Herausforderungen bevor, doch zumindest hat er mit Daniel Ricciardo einen weiteren Youngster an seiner Seite, den er noch aus seinen Tagen in der Formel Renault kennt. "In den letzten fünf Rennen der Formel Renault Saison 2010 hatte ich Ricciardo als Teamkollegen und ich war der Fahrer, der die meisten Punkte erzielte", erinnert sich Vergne am Rande des Testauftaktes in Jerez zurück. Klingt nach Kampfansage, doch der Franzose will sich erst einmal auf das Projekt F1 als Ganzes konzentrieren.

Der Wettbewerb mit dem eigenen Teamkollegen sei zwar normal, meint Vergne. "Er ist der einzige, der das gleiche Auto hat wie ich, also ist er der beste Vergleich", sagt der 21-Jährige. "Er ist ein sehr guter Fahrer, also ist das natürlich das Ziel. Wir werden gemeinsam hart daran arbeiten, das bestmögliche Auto zu haben. Wenn wir ein gutes Auto haben, wird alles gut. Aber im Moment haben wir keinen Kampf."

Dass sich Vergne in der F1 etablieren will, daraus macht er kein Geheimnis. "Am Ende des Tages ist es unser Hauptziel, das beste Auto zu haben - wenn wir auf der Strecke sind, ist es nochmal eine andere Geschichte", so Vergne im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. Es sei positiv, seinen Teamkollegen bereits zu kennen, wenn das Abenteuer Formel 1 beginnt. "Wir haben bereits Zeit in der Teamfabrik verbracht und hatten auch abseits der Strecke eine gute Zeit. Ich respektiere ihn auch als Fahrer", lobt Vergne seinen ein Jahr älteren Teamkollegen, der sich 2011 schon seine F1-Sporen bei HRT verdient hat.

Vergne befindet sich in keiner einfachen Situation, was den Druck angeht. 2013 könnte Mark Webber sein Cockpit bei Red Bull räumen und damit Platz schaffen für einen der Youngster aus Red Bulls Kaderschmiede. Doch davon will der Franzose noch gar nichts wissen, sondern erst einmal zeigen, dass er seinen Platz in der Königsklasse verdient hat. "Ich brauche Zeit, um mich anzupassen, das ist sicher", spuckt er keine großen Töne. "Ich beginne mit weniger Erfahrung als Daniel, aber ich bin zuversichtlich, schnell lernen zu können und wir gegenseitig das Beste aus uns herausholen."