Bernie Ecclestone kündigte vor einigen Wochen an, es werde zukünftig nur noch fünf Rennen in Europa geben, da es in jeder Hinsicht am Ende sei. Doch diese Meinung teilt der stellvertretende Vorsitzende von Ferrari, Piero Ferrari, absolut nicht. "Ich bin nicht davon begeistert, die Zahl der europäischen Grand Prix zu verringern", äußerte der Italiener. "Für uns ist Silverstone ein wirklich wichtiges Rennen, wie Monza und Spa - und jedes Jahr sieht man [dort] fantastische Rennen, daher hoffe ich, diese Rennen nicht zu verlieren."

Wenngleich auch Ferrari sich des ausländischen Marktes bewusst ist. "Die Formel 1 muss eine weltweite Meisterschaft sein, daher ist es natürlich, Events außerhalb Europas zu haben", so der letzte lebende Sohn von Enzo Ferrari. "Was ich bedauere, ist, einige wichtige Grand Prix zu verlieren, wie den Grand Prix von Frankreich. Und sollten wir andere Grand Prix wie diesen verlieren, wäre das schade."

Keine Verbindung zu Verkaufszahlen

Neben seiner Kritik am geplanten Rennkalender nahm Ferrari Stellung zu den Behauptungen, das Formel-1-Team wäre besonderem Druck ausgesetzt gewesen, den WM-Titel zu holen, da die weltweite Wirtschaftskrise auch vor Maranello nicht Halt machen würde. Doch der stellvertretende Vorsitzende erkennt keinen direkten Zusammenhang zwischen Siegen in der Königsklasse und den Verkaufszahlen der Straßenwagen.

"Normalerweise verkaufen wir Autos und das steht in keiner Verbindung [zu den Ergebnissen]", so Ferrari, der den Hersteller auf zwei verschiedenen Plattformen sieht; zum einen die Formel 1 und zum anderen die Produktionswagen und GT-Autos, die sehr erfolgreich und profitabel wären.

"Für mich gibt es da keine Verbindung, daher schaue ich auf die Formel-1-Saison, um ein besseres Ergebnis als 2011 zu haben." Dennoch weiß der Italiener genau, was er sich von 2012 erwartet. "Wir fahren Rennen, um zu gewinnen - nicht nur, um im Feld zu sein. Das ist mein Wunsch", so Ferrari.