Mercedes-Teamchef Ross Brawn will die Testarbeit seines Teams im kommenden Jahr anders gestalten und nicht erst ganz zum Schluss mit den Updates fahren, die für den Saisonstart vorgesehen sind. In diesem Jahr war Mercedes GP bei den Testfahrten zunächst nur mit einem Basis-Paket gefahren, um an der Zuverlässigkeit des Autos zu arbeiten, bevor dann beim letzten Test das Upgrade-Paket kam. Dadurch war aber zu viel auf einmal zu tun und die Arbeit ging nicht nach Wunsch voran, weswegen Brawn es im kommenden Jahr anders handhaben will.

"Wir werden es, kurz gesagt, nicht so machen. Das ist eine der Sachen, die wir gelernt haben. Es klingt wie eine gute Idee, aber einige der Probleme, die wir beim Betrieb des Autos zu Anfang hatten... Es gab etwas Verwirrung, ob das Paket, das wir ans Auto brachten, die Dinge besser oder schlechter machen würde und daher waren dann eine Zeit unsicher, was wir tun sollten", sagte Brawn.

Arbeitsweise ist spitze

Also musste gewartet werden, denn das Paket war sehr umfangreich, mit vielen neuen Verkleidungsteilen und weiterem. Auf der anderen Seite wollte Mercedes aber wegen der neuen Reifen von Pirelli so früh wie möglich testen. "Ich denke, das ist keine Philosophie, die wir 2012 verfolgen werden", meinte Brawn. Die Saison 2011 ist letztendlich hinter den Erwartungen geblieben. Nach den Problemen mit dem Auto zu Beginn der Saison gab es dann aber eine gewisse Reorganisation bei Mercedes GP und Brawn sah sein Team rein von der Arbeitsweise durchaus auf Augenhöhe mit den anderen Spitzenteams.

"Das Auto, das wir jetzt haben, hätte voriges Jahr Rennen gewonnen, aber es ist jetzt aufgrund der Entwicklungsrate nicht schnell genug. Wir machen viele Dinge sehr gut, bei vielen Dingen sind wir sehr nahe an der aktuellen Spitze, aber das heißt nicht, dass wir uns auf unseren Lorbeeren ausruhen. Wir hatten eine recht schwierige erste Saisonhälfte, in der wir viel Mühe und Ressourcen darin investiert haben, Dinge am Auto zu korrigieren, für die wir eigentlich keine Ressourcen vergeuden möchten. Sobald wir die Lage stabilisiert hatten, waren wir eine Sekunde von den Jungs an der Spitze weg und dort sind wir in der zweiten Hälfte des Jahres geblieben. Das verlangte eine ziemliche Anstrengung, denn sie haben bei den meisten Rennen neue Sachen auf ihre Autos gepackt", meinte Brawn.