"Wir haben die Saison nach einem anfänglichen Rückstand gut beendet", hielt McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh nach dem letzten Saisonrennen in Brasilien fest. Trotzdem war die Saison klarerweise nicht ganz nach dem Geschmack des Traditionsteams gelaufen, denn die Weltmeisterschaft war recht bald außer Reichweite. Whitmarsh stellte sich damit zufrieden, dass Jenson Button in Sao Paulo noch einmal ein gutes Rennen gefahren hatte, nachdem er generell eine gute Saison hinter sich brachte. "Das war sein achter Podestplatz in den letzten neun Grands Prix."

Vor allem Buttons Vorstellung auf dem Prime-Reifen am Sonntag hatte Whitmarsh gefallen, denn damit war er beinahe eine Klasse für sich. Auch Lewis Hamilton sprach Whitmarsh ein gutes Rennen zu, er hatte allerdings Pech, weil sein Getriebe die 71 Runden nicht durchstand. "Schon früh bemerkten wir einen Abfall im Öldruck, dann verlor er den siebten Gang und später den gesamten Vortrieb. Damit musste er Schluss machen. Davor hat er intelligent improvisiert und gab nie auf", meinte der Teamchef. Die Saison Hamiltons bezeichnete er als fordernd, er betonte aber auch, dass sich der Brite wieder zurückgekämpft hatte. "Er blickt bereits auf 2012 und ich bin mir sicher, er wird sich wieder mit voller Entschlossenheit und Siegeswillen auf die neue Saison vorbereiten."

Die nächste Innovation wird kommen

Was sein Team betraf, so musste Whitmarsh festhalten, dass es im Laufe des Jahrs gute Fortschritte gemacht hatte und mehr zulegte als jedes andere Team. "Nächstes Jahr wird es das Anblasen mit Auspuffgasen noch geben, es wird einen Einfluss haben, aber nur mehr einen Bruchteil dessen, was es in diesem Jahr hatte. Es wird aber etwas Anderes geben. Ich wüsste gerne, was es ist, aber es wird etwas geben", sagte er. Die eigene Saison wollte Whitmarsh auch noch etwas in Perspektive setzen, wobei er festhalten musste, dass McLaren gegen ein Red Bull Team mit zwei Mark Webbers wohl Weltmeister geworden wäre.

"Mark, der heute gewonnen hat, ist ein toller Rennfahrer. Wenn sie aber zwei Marks gehabt hätten, hätten wir sie geschlagen. Man muss Sebastian da viel Lob aussprechen und das Auto war gut. Sie waren sehr stark. Wir haben sechs Rennen gewonnen, Ferrari eines und sie den Rest. Sie haben bei Leistung und Zuverlässigkeit einen sehr guten Job gemacht. Das kann sich ändern. Wir hatten auch schon zwei Titel hintereinander und haben dann die Form verloren. Wir müssen angreifen und es angehen", erklärte Whitmarsh.