Hast Du dich vom enttäuschenden Wochenende in Abu Dhabi erholt?
Bruno Senna: Das muss man einfach hinter sich lassen und einsehen, dass es wirklich ein schwaches Wochenende war. Auf der einen Seite wussten wir ja, was uns bevorsteht: der Yas Marina Circuit ist eine Strecke, mit dem der R31 zu kämpfen hat. Im Rennen gab es zudem Probleme mit dem KERS, eine Durchfahrtstrafe und generell ein Auto, das nicht so gut war. Bei der Strategie gingen wir ein Risiko ein, doch das zahlte sich nicht aus. Alles in allem denke ich, dass meine Pace in Abu Dhabi so gut war wie immer. Für Brasilien brauchen wir eine verbesserte Basis, um ein besseres Rennwochenende sicherzustellen.

Alle Augen sind nun auf Brasilien gerichtet - es ist nicht nur das letzte Rennen der Saison, sondern auch dein Heimrennen…
Bruno Senna: Ich bin sehr gespannt darauf, das Rennen in meiner Heimat zu bestreiten. Ich reiste sogar direkt von Abu Dhabi nach Brasilien, um auf alles vorbereitet zu sein. Das wird aufgrund des Streckenlayouts ein weiteres schwieriges Rennen. Es ist ein klassischer Kurs und mein Heimrennen, deshalb wird es etwas ganz Besonderes - doch es gibt dort ein paar lange, langsame Kurven im mittleren Sektor. Wir müssen vollständig vorbereitet sein, um möglichst gute Chancen auf Erfolg zu haben. Eines ist klar - die Menschen werden sich an das letzte Rennen der Saison erinnern und wie man dort abgeschnitten hat. Das ist der bleibende Eindruck, wenn wir das nächste Jahr angehen, deshalb wollen wir die Saison positiv abschließen.

Du sagtest, dass du direkt nach Brasilien gereist bist - was kommt bei Deinem Heimrennen denn noch alles auf dich zu?
Bruno Senna: Ich flog vom Mittleren Osten direkt nach Brasilien. Während der Rennwoche wird dort eine Menge passieren. Vor dem Rennwochenende habe ich ein paar PR- und Sponsorenverpflichtungen. Das sind zusätzliche Dinge zu meinem normalen Rennwochenende, aber das meiste davon erledige ich vor dem Donnerstag, damit ich mich, wie auf jeder anderen Strecke auch, auf das Rennen vorbereiten kann. Mit Sicherheit sind auch einige Fans anwesend. Mir ist bewusst, dass ich große Unterstützung habe und das wird mir zweifellos helfen bei meinem Vorhaben, ein gutes Resultat für das Team zu erzielen.

Erzähl ein wenig mehr über die Fans. Du hast generell eine sehr spezielle Beziehung zu den F1-Fans, von den brasilianischen ganz zu schweigen...
Bruno Senna: Ja, ich weiß, dass die Fans dort großartig sein werden. Im vergangenen Jahr erfuhr ich, dass sie sich sehr um mich kümmern und mit viel Begeisterung dabei sind. Ich würde das so gern erwidern, indem ich auf schwarz-goldenem Lack ein Ergebnis erziele, auf das man stolz sein kann. Für uns brasilianische Fahrer werden die Flaggen in der Startaufstellung geschwenkt und das wird ein besonders tolles Gefühl.

Wenn man sich Deine Saison als Ganzes betrachtet, muss das für dich ein guter Schritt nach vorn gewesen sein…
Bruno Senna: Das war es. Ich habe dazu gelernt, mich verbessert und mit den Ingenieuren daran gearbeitet, das Beste aus dem Auto herauszuholen. Wir haben an unterschiedlichen Strategien gearbeitet und manche zahlten sich nicht aus. Andere Teams haben Schritte nach vorn gemacht, die wir nicht machten und in Sachen Resultaten haben wir dafür die Rechnung kassiert. Das ist alles Teil der Lernkurve, die ich durchmache. Ich bin mir sicher, dass wir das Gelernte dazu benutzen können, selbst nach vorn zu kommen.