Weihnachtsmann Luca würde niemals drohen, Foto: Ferrari
Weihnachtsmann Luca würde niemals drohen, Foto: Ferrari

Eine rote Zipfelmütze und ein weißer Rauschebart fehlen Luca di Montezemolo noch, davon abgesehen ist der Chef der Roten aber ganz Weihnachtsmann: alle Jahre wieder beschert er seinen Lieben die gewohnten Reden – nur Geschenke in Form von Pokalen hat er in diesem Jahr nicht in seinem Sack dabei, dafür gibt es sicher wieder die Rute für den einen oder anderen Mitarbeiter in Maranello.

Anders als der Weihnachtsmann beglückt di Montezemolo die Welt allerdings auch gerne mehrmals im Jahr mit seinen immer gleichen Weisheiten und Forderungen. Egal ob Wrooom, Präsentation, Italien GP oder Ferrari World Finals – es gehört seit vielen Jahren einfach zum guten Ton, dritte Autos, mehr Testfahrten und weniger Aerodynamikeinfluss zu fordern...

Am Sonntag war es im Rahmen des Ferrari Weltfinals in Mugello wieder so weit: "Die Formel 1 ist immer noch unser Leben, aber ohne Ferrari gibt es keine Formel 1, genauso wie Ferrari ohne die Formel 1 anders wäre", sagte Montezemolo. "Wir können sehr geduldig sein, aber es gibt präzise Bedingungen, damit wir mit unserer Arbeit weitermachen. (..) Wenn die Formel 1 Ferrari immer noch will, muss sie sich ändern und wieder die Speerspitze der Forschung werden, während man immer ein Auge auf die Kosten hat. "

Die Schlussfolgerung aus diesen Worten war einfach: Ferrari droht also mal wieder, die Formel 1 zu verlassen, sollten die eigenen Forderungen nicht erfüllt werden. In Zeiten des FOTA-Streits und der Verhandlungen über ein neues Concorde Agreement ist das keine Überraschung - schließlich gehört das zum F1-Säbelrasseln in solchen Situationen dazu. Eine ernsthafte Bedeutung muss es deshalb nicht haben - schon Max Mosley war auf der Gegenseite ein Meister darin, verrückte Dinge zu verlangen, um andere durchzusetzen.

Trotzdem ruderte Ferrari am Montag in der allseits beliebten Kolumne "Der Pferdeflüsterer" auf seiner Website zurück und betonte, der Präsident habe mit seinen Worten nichts Böses bewirken wollen. Immerhin habe er nie die Wörter Ultimatum oder Drohung verwendet - na dann kann es ja so etwas beim besten Willen überhaupt nicht gewesen sein...

In einem Punkt stimmt der Pferdeflüsterer auf jeden Fall mit der Realität überein: "Die Kritik und Aussagen sind nicht neu - Montezemolo hat sie bereits mehrmals getätigt." Und das wirklich öfter als nur alle Jahre wieder...