In Indien war Vitantonio Liuzzi zum Zusehen verdammt, in Abu Dhabi darf er wieder selbst ins Lenkrad greifen. Narain Karthikeyan durfte lediglich beim Heimrennen ins Cockpit des F111 klettern, nun übernimmt wieder der etatmäßige Stammfahrer. "Nachdem ich Narain beim Indien GP mein Auto geliehen habe, freue ich mich darauf, wieder selbst Teil der Action zu sein", so Liuzzi vor dem 18. Rennen der Saison. "Ich gehe das positiv an, denn in Indien schien dem Auto die Strecke gut zu liegen und im Vergleich zu unseren Rivalen war unsere Pace gut."

In der Tat hat sich HRT in den letzten Rennen des Jahres an Virgin und Team Lotus heran gepirscht, was die Performance angeht. Doch allzu viel Euphorie soll angesichts dieser Tatsache nicht ausbrechen, wie der Teamchef fordert. "Wir müssen mit den Füßen auf dem Boden bleiben", sagt Colin Kolles. "Wir müssen uns auf uns selbst fokussieren und ordentliche Arbeit leisten." Sollte das gelingen, glaubt er an ein gutes Abschneiden auf dem spektakulären Yas Marina Circuit.

Fast-Neuland für Ricciardo

Während Liuzzi mit dem 5,554 km langen Kurs vertraut ist, betritt Teamkollege Daniel Ricciardo Neuland - zumindest größtenteils. "Ich bin noch nie in Abu Dhabi Rennen gefahren, doch im vergangenen Jahr nahm ich dort am Young Driver Test für Red Bull teil", erklärt der F1-Rookie. "Ich erwarte, dass es diesmal anders wird, vor allem aufgrund der Pirelli-Reifen." Der Reifenlieferant hat sowohl die Medium- als auch die weiche Mischung für den vorletzten Lauf des Jahres im Gepäck.

Kolles verspricht sich so einiges vom Team, das in der kommenden Saison erstmals auf KERS-Power setzen will. "Die Performance des Teams hat sich im Verlauf der Saison verbessert und vor allem die letzten paar Rennen waren positiv für uns", meint er. "Wir befinden uns nun in einer besseren Situation als noch vor acht Monaten und ich hoffe, dass wir bis zum Schluss daran anknüpfen können."