Die Nummer 2 zu sein, bedeutet in der Formel 1 nicht unbedingt etwas Gutes. In den meisten Teams herrscht eine recht deutliche Rollenverteilung, was den Fahrerstatus angeht, auch wenn das nur die wenigsten bestätigen wollen. Eddie Irvine, der die Rolle des zweiten Fahrers aus seiner Ferrari-Zeit neben Michael Schumacher bestens kennt, meinte kürzlich, dass Jenson Button die beste Nummer Zwei in der F1 sei. Button reagierte mit Belustigung auf den Kommentar des Iren. "Das ist sehr süß", so der Brite. "Dazu kann ich nur sagen, dass es Spaß macht, die Weltmeisterschaft zu gewinnen und hoffentlich schaffe ich es noch einmal."

Allerdings ist Button auch der Meinung, dass eine klare Rollenverteilung innerhalb eines Rennstalls positiv in Sachen Konstrukteurs-WM sei. "Der beste Weg für ein Team, die WM zu gewinnen, wäre wohl, einen Nummer-1-Fahrer und eine Nummer zwei zu haben, die glücklich ist, die Nummer 2 zu sein", glaubt er. Doch bei McLaren sei dies nicht der Fall.

Keine Luftschlösser in Suzuka

So wohl auch nicht beim 16. Rennen der Saison in Suzuka, auf das sich Button schon besonders freut. Gewinnt er alle restlichen Saisonrennen und Vettel holt keinen einzigen Punkt mehr, kann sich der McLaren-Pilot doch noch zum Champion krönen - dass das wohl nicht geschehen wird, dessen ist sich der 31-Jährige bewusst. "Wir brauchen da keine Luftschlösser zu bauen und uns etwas vormachen.", bleibt er gegenüber Welt Online realistisch. "Im Prinzip war das schon seit geraumer Zeit klar. Sebastian Vettel war die ganze Saison über so stark. Er hat den Titel verdient. "

Obwohl der Titel in sehr weiter Ferne ist, will Button in den verbleibenden Rennen alles geben und nach Möglichkeit immer um den Sieg mitfahren. "Egal, ob der WM-Titel vergeben ist oder nicht", so Button. "Es ist eine große emotionale Erfahrung, bei einem Grand Prix als Erster über die Ziellinie zu fahren. Wir sind alle Kämpfer und wollen immer gewinnen." Dies seine bei ihm eine starke innere Bestimmung.