Mark Webber und die Starts - ein ständiger Kampf in dieser Saison. Der Red-Bull-Pilot dürfte wie kaum ein anderer in diesem Jahr in der Spitze beim Beginn des Rennens Plätze eingebüßt haben. So verlor er zuletzt in Spa zahlreiche Positionen und musste sich nach einem weiteren verpatzten Start in Singapur erst einmal wieder nach oben zurückkämpfen. "Meine Starts waren in diesem Jahr schwach", gibt Webber in seiner BBC-Kolumne zu. "Ich muss an diesem Aspekt des Rennens arbeiten, denn es ist viel schwieriger zu konkurrieren, wenn man von der ersten Runde an zurückliegt."

In dieser Saison gab es in fast jedem Rennen gleich zu Beginn zahlreiche Positionswechsel. Webber glaubt zu wissen, woran dies liegt. "Das hängt rein mit den neuen Pirelli-Reifen zusammen", sagt er. "Und wie sie vom Start weg performen." Es ei 2011 schwieriger, gleich zu Beginn Grip zu bekommen. Wer das allerdings schaffe, könne dadurch einen großen Vorteil haben. "Die Regeln machen es für die Ingenieure ziemlich herausfordernd, den Start richtig hinzubekommen", so Webber. "Denn Launch Control und andere elektronische Hilfen, die den Wheelspin begrenzen, sind nicht erlaubt."

Nicht nur die Ingenieure werden gefordert, auch die Fahrer selbst müssen natürlich ihre Aufgaben beim Start meistern. "Ich kann nicht zu viel verraten, aber es gibt eine Anzahl an Prozeduren, die durchlaufen werden müssen, bevor es los geht", erklärt der Australier. "Wenn die Lichter aus gehen, lassen wir schnell das eine Kupplungspedal am Lenkrad los und führen ein zweites schrittweise nach - dieses benutzt der Fahrer, um Grip auf den Hinterreifen zu erzeugen."

Beim Nachtrennen in Singapur erzielte Webber nach seinem schwachen Start immerhin einen versöhnlichen dritten Platz. Trotzdem war der 35-Jährige ein wenig frustriert über den Ausgang des 14. Rennens der Saison. "Als Dritter anzukommen bedeutet, dass ich aus der Weltmeisterschaft raus bin", stellt er korrekt fest. "Aber das hatte sich ja schon seit einer Weile angekündigt für die Jäger von Seb." Nur noch Jenson Button kann Vettel theoretisch die Titelverteidigung streitig machen, doch der Heppenheimer braucht aus den letzten fünf Rennen nur noch einen einzigen WM-Punkt zum großen Triumph.