Obwohl sich die FOTA auf das RRA geeinigt haben, gibt es immer wieder Spekulationen, dass sich nicht alle Teams an das Ressourcen-Beschränkungs-Abkommen halten. Zuletzt waren rund um das Budget von Red Bull Racing Diskussionen entbrannt - trotz Dementi seitens Teamchef Christian Horner. Um zukünftig derartige Spekulationen zu vermeiden, fordert Mercedes GP ein härteres Durchgreifen. Die Teams sollen nicht nur ihre Aktivitäten offenlegen, sondern durch eine vollständige Bilanzprüfung gehen.

"Was wir brauchen, ist eine unabhängige Bilanzprüfung sowohl der Methodologie als auch der Zahlen", erklärte Ross Brawn. Als Honda 2008 aus der Formel 1 ausstieg, musste dessen Team dramatische Kürzungen durchführen. "Wir haben das mit den Aero-Tests geschafft, indem wir eine Universität in der Schweiz damit beauftragt haben sich alle Teams anzusehen, deren CFD-Arbeit, deren Windkanal-Arbeit sowie deren Ergebnisse zu überprüfen. Das müssen wir auch mit dem RRA schaffen", sagte Brawn.

Nur so könne man den Vorwürfen und Anspielungen entgegentreten. Bisher seien nur die Methoden, aber nicht die Zahlen verglichen worden. "Der bisherige Prozess überprüfte, ob alle Teams das Reglement gleich interpretierten und das war auch ein Erfolg. Aber jetzt muss es noch mehr in die Tiefe gehen. Wir brauchen einen Vergleich der Zahlen, denn es geht hier um einen wesentlichen Wettbewerbsfaktor", betonte der Mercedes GP-Teamchef. Sowie die Autos gewogen und überprüft werden, müsste auch das Budget geprüft werden.

"Geld ist ein wichtiger Faktor, wenn es um die Konkurrenzfähigkeit geht, deshalb braucht es eine Kontrolle", so Brawn. Für ihn ähnelt die aktuelle Situation sehr der Situation rund um die Traktionskontrolle vor einigen Jahren. Damals gab es immer wieder Gerüchte, wonach Fahrer Hilfen im Auto hätten, was aber nicht bewiesen werden konnte. "Es gab immer wieder Anschuldigungen", erinnert sich Brawn. "Wenn uns jemand beschuldigt hätte, hätten wir es nicht widerlegen können. Das gelang uns erst mit der Standardeinführung. Danach löste sich das Problem in Luft auf und niemand sprach wieder darüber."