Neun Siege auf der einen, null auf der anderen. 3:11 in Qualifying-Duellen. Zahlen, mit denen man Mark Webber derzeit besser nicht konfrontiert. Diesen "Fehler" beging unlängst ein französischer Journalist - und bekam vom Australier eine verbale Blutgrätsche verpasst. Dass Vettel bei Red Bull die klare Nummer 1 ist, belegen allein die Zahlen. Dass Red Bull andererseits auf Webbers Dienste vertraut, zeigt die Vertragsverlängerung mit dem 35-Jährigen über ein weiteres Jahr.

"Nun ja, er ist immer noch motiviert genug, alle anderen außer Sebastian zu schlagen", so Christian Horner auf der offiziellen F1-Homepage. Ob Webber derartige Aussagen seines Teamchefs gefallen werden? Rein rechnerisch kann Webber in diesem Jahr den Titel nicht mehr gewinnen, also ist Platz zwei das Ziel. Vor den letzten fünf Rennen der Saison hat der 35-Jährige als Gesamtvierter lediglich drei Zähler Rückstand auf Fernando Alonso. "Es ist leicht, Mark im Vergleich mit Sebastian zu unterschätzen", bricht Horner eine Lanze für Webber. "Den Fehler sollte man aber nicht tun. Er ist definitiv unterbewertet."

Die Lösung? Geld

Webber habe laut Bernie Ecclestone derzeit einfach nicht den leichtesten Job neben seinem dominanten Teamkollegen, doch von Webbers Qualität ist er überzeugt. "Man sollte Mark als Fahrer nicht kleinreden", so der F1-Boss. "Im Vergleich mit Sebastian hat er es nun einmal nicht so leicht, weil Seb einfach der Beste ist." Dass Vettel besser als Webber sei, wisse man nun laut Ecclestone: "Aber wer ist besser als Mark?"

Dass sich Webber kaum mit der Rolle des Nummer-2-Fahrers bei Red Bull anfreunden kann, dürfte kein Geheimnis sein. Nun stellt sich die Frage, wie Red Bull ihn angesichts Vettels Triumphzug motivieren will. Ecclestone hat eine Patentlösung für solche Situationen. "Ich würde ihm mehr Geld bieten", schmunzelt der F1-Zampano. Horners ökonomische Antwort folgt auf dem Fuße: "Das ist kein guter Rat…"