Es sorgte für große Aufregung, als Renault zu Beginn dieses Jahres seinen R31 mit dem nach vorne gerichteten Auspuff vorstellte. Und zu Anfang der Saison schienen die Ergebnisse dem Team auch noch recht zu geben, gab es doch in den ersten beiden Saisonrennen gleich jeweils einen Podestplatz. Doch laut Technikdirektor James Allison hat das Konzept dem Team eher geschadet, da es auf langsamen Strecken nicht so gut funktionierte und noch dazu schwer zu entwickeln war.

Konzept sah aufregend aus

Aufgrund der Probleme probierte Renault in Deutschland und Ungarn auch einen eher konventionellen Auspuff, der nach hinten gerichtet war. Weil es damit aber eigene Probleme gab, ging man wieder zurück auf die erste Variante, die dem Team laut Allison nach wie vor schadet, wie zuletzt in Singapur deutlich zu erkennen war. "Als ich die Entscheidung für den nach vorne gerichteten Auspuff traf, war es ein aufregendes Konzept, das noch dazu bessere Leistung brachte als das nach hinten gerichtete System", sagte der Technikdirektor.

Aufgrund der ersten Daten sah er das Potential für Rennsiege, doch seitdem habe es ein paar Dinge gegeben, die das Team aufgehalten haben. "Zunächst ergaben sich Schwierigkeiten, es zu entwickeln. Wir legten gut los, aber es war viel schwieriger, neue Leistung zu finden, als wir das gerne gehabt hätten. Dann ist es recht knifflig - man muss sich so genau darum kümmern, damit es den Abtrieb liefert, den es liefern soll und auf einigen Strecken sehen wir weniger Abtrieb als wir erwarten würden", erklärte Allison.

Updates kamen nicht zur Geltung

Das galt besonders auf Strecken mit langsamen Kurven, wie eben Singapur. Dort hätten die Probleme dann auch Updates überlagert, die bereits zuvor auf das Auto gebrachten worden waren. "Wir kamen mit gemischten Gefühlen [nach Singapur]. Wir waren etwas ängstlich, hatten aber auch etwas vorsichtigen Optimismus, denn es gibt keinen Zweifel daran, dass wir in den vergangenen Rennen viel Leistung auf das Auto gebracht haben. Wir hofften, dass würde das verschleiern, was dieses Jahr in Monaco, Ungarn und jetzt in Singapur nur zu offensichtlich war: dass wir auf jeder Strecke Probleme haben, wo es vorrangig Traktion bei langsamer Geschwindigkeit braucht."

Die Schwierigkeiten bei Kurven, die zwischen 60 und 100 km/h genommen werden, hatte man bei Renault nicht vorhergesehen. "Das sind recht langsame Kurven und was in diesen Kurven passiert, können wir im Windkanal nicht wirklich nachstellen", sagte Allison. Bei den letzten fünf Saisonrennen sollten die Strecken-Layouts dem R31 aber besser liegen, was das Konzept des Auspuffs betrifft, wird man aber bis nächstes Jahr auf Änderungen warten. "Auf dem Großteil der verbleibenden Strecken sollten wir OK sein. Wir werden dort hoffentlich besser aussehen. Wir haben seit Januar am nächstjährigen Auto gearbeitet und seit einiger Zeit sind recht viele Leute damit beschäftigt, mittlerweile arbeiten so ziemlich alle daran. Es wird viel Mühe hineingesteckt. Nächstes Jahr gehen wir auf ein konventionelleres Paket zurück und machen von dort weiter."