Es war das Duell des Rennens in Monza: Michaels Schumachers rundenlanger Kampf gegen Lewis Hamilton. Der Mercedes hatte auf der Geraden mehr Speed als sein britischer Rivale unter Zuhilfenahme seines DR-Systems, der MP4-26 schlug immer wieder am Drehzahlbegrenzer an - so kam Hamilton nicht am Rekordchampion vorbei und verlor dadurch im Endeffekt viel Zeit, was ihn möglicherweise einen Podiumsplatz kostete.

Mark Webber glaubt, dass Schumacher mit seinen Verteidigungsmanövern übertrieb, denn der 42-Jährige wechselte immer wieder die Linie und drängte Hamilton dabei einmal in Richtung Gras. "Ein Zwischenfall stach besonders heraus", schreibt Webber in seiner BBC-Kolumne. "Aus der zweiten Schikane heraus und rein in die Lesmo, als Lewis einen klaren Run hatte und Michael rüber zog um sich zu verteidigen und dann wieder zurück kam. So häufig die Linie zu wechseln, damit hat er die Grenze überschritten."

Nicht akzeptabel

Während des Rennens hatte sich Hamilton über Schumachers Fahrstil beschwert, anschließend mahnte die FIA Mercedes, dass Schumacher nicht übertreiben solle. Nach einem warnenden Teamfunk von Ross Brawn an seinen Schützling, schaffte es der McLaren-Pilot, seinen Kontrahenten doch noch zu überholen. "Ein paar Mal verteidigte sich Michael und kehrte dann auf die normale Linie zurück", beschreibt Webber die Situation. "Das ist das Interessante an der Sache, denn die meisten Fahrer sehen das nicht als akzeptabel an."

Schumacher selbst gab zwar zu, hart an der Grenze gefahren zu sein. Doch er war überzeugt, nichts Regelwidriges getan zu haben. Schließlich habe er ja keine Strafe kassiert. Hamilton bezeichnete die Situation nach dem Rennen - offensichtlich wenig begeistert - mit wenigen Worten: "That's Racing." Rennsteward Derek Daly ärgerte sich im Nachhinein, Schumacher keine Strafe verpasst zu haben.