Man kennt es in dieser Saison: Sobald es am Rennwochenende kühler wird, fallen die Rundenzeiten bei Ferrari in den Keller. Die Scuderia hat Probleme, die Reifen des 150° Italia auf Arbeitstemperatur zu bekommen und schlägt sich in diesem Jahr grundsätzlich mit den harten Pirelli-Mischungen herum. Anders sieht das bei Red Bull aus. Das Weltmeister-Team scheint in dieser Saison weder mit den Witterungsverhältnissen, noch mit den unterschiedlichen Streckenanforderungen Probleme zu haben.

"Red Bull hat es geschafft, ein Auto zu entwickeln, dass in der Lage ist, auf jeder Strecke und bei allen möglichen Temperaturen schnell und zuverlässig zu sein", glaubt Felipe Massa. Spa und Monza haben gezeigt, dass der RB7 selbst auf den Highspeed-Strecken kaum noch ins Straucheln kommt. Da sich im kommenden Jahr in Sachen technischem Reglement nicht allzu viel ändern wird, ist die Konkurrenz der Bullen gewarnt.

Aus diesem Grund schlägt Fernando Alonso Alarm in Maranello. "Da sich die Regeln für 2012 nicht viel ändern, müssen wir im Auto für das kommende Jahr mehr als eine Sekunde finden", so der Spanier. "Das wird nicht einfach." Ähnlich hatte es auch Christian Horner gesehen. Als Grund für die Aggressivität Vettels in Monza, wo er voll auf Sieg fuhr, gab der RBR-Teamchef an, dass sich Erfolge in dieser Saison in das nächste Jahr adaptieren lassen würden.

Laut italienischen Medienberichten will sich Ferrari künftig mehr an Red Bull orientieren - vor allem in Sachen Aufhängung des Boliden. Während Ferrari auf ein Push-rod-System vertraute, wartete Red Bull mit einer Pull-rod-Konstruktion auf. Angeblich wolle das Team aus Maranello künftig selbst auf Red Bulls System umsteigen, erste Tests mit einem Modell sollen bereits im Windkanal stattgefunden haben.