Am Samstag hatte es Norbert Haug nach dem verpatzten Qualifying von Michael Schumacher angekündigt und auf eine tolle Aufholjagd des Rekord-Champions bei seinem 20-jährigen Jubiläum in Spa-Francorchamps gehofft. Es klappte. Schumacher machte während des spannenden Rennens 19 Positionen gut und beendete das Rennen auf Platz fünf. "Michael hätte gestern Fünfter sein können und heute 24.", so Haug. "Es ist besser, dass er heute Fünfter und gestern 24. wurde."

Beim Start muss sich Haug die Hände gerieben haben als er sah, dass Nico Rosberg von Position fünf auf zwei und Schumacher von 24 auf 15 vorgefahren waren. "Das war vielleicht Rekord für dieses Jahr, kein Team hat so viele Plätze gut gemacht", so der Mercedes-Benz Motorsportchef. Er habe am Kommandostand wie ein Fußball-Trainer agiert, so toll habe er das Geschehen auf der Strecke empfunden.

Das war Dynamit

"Ich freue mich ganz arg für Michael", fügte Haug an. "Ich hatte gestern gesagt, dass wir uns auf eine Aufholjagd freuen dürfen - Gott sei Dank hielt er das ein." Mercedes GP sei zwar nach wie vor kein Favoritenschreck, doch auf dem Highspeed-Kurs in den Ardennen habe der Motor und das KERS geholfen. "Wenn Lewis (Hamilton) im Rennen bleibt, sind wir Sechster und Siebter", sagte Haug. "Aber wenn alles gelingt und wir Fünfter und Sechster werden, dann zählt das."

In der Startformation gab es zunächst etwas Aufregung in der Mercedes-Box, denn aus Rosbergs W02 stiegen Rauchschwaden empor. Was genau passierte, war unklar, doch Haug spielte den Vorfall herunter: "Da war nichts. Das war Dynamit, wie wenn man mit den Hufen scharrt, bevor es losgeht."