Jaime Alguersuari konnte es kaum glauben: Startplatz sechs und ausgerechnet dann war sein Rennen nach einer Kurve beendet. Der Spanier geriet mit Bruno Senna aneinander, der sich bei der Anfahrt zur La Source verbremst hatte. Nach dem Zusammenprall rutsche Alguersuari dann auf der Außenseite in den Ferrari von Fernando Alonso, wobei sich der Toro-Rosso-Pilot die Aufhängung zerstörte. "Ich will nicht schlecht über einen anderen Fahrer reden, denn das ist nicht mein Stil - ich denke aber, die Situation ist recht eindeutig", meinte der Spanier nach dem Grand Prix.

"Ich war am Start in der Mitte zwischen Alonso und Senna - dieser hat dann komplett seinen Bremspunkt verpasst, mich getroffen und in den Ferrari geschoben", erklärte Alguersuari, der sich sicher war, dass er in Spa eine Menge Punkte hätte holen können und diese Erkenntnis als positiven Aspekt mit in die Zukunft nehmen wollte. Startplatz sechs sei nun wahrlich nicht die Regel. "Ich freue nun einfach auf Monza und sehe keinen Grund, warum wir nicht auch dort stark sein sollten", so der 21-Jährige.

Perez hat vergessen zu bremsen

Sein Teamkollege Sebastien Buemi kam zwar immerhin ein paar Runden weiter - die Zielflagge sah jedoch auch der Schweizer nicht. "Ich hatte einen großartigen Start und bin vor Platz elf auf Rang sechs vorgefahren - das war fantastisch. Ich konnte sogar mit Alonso und Hamilton mithalten", freute sich Buemi. "Dann hat Perez versucht, mich zu überholen und ist mir einfach ins Heck gefahren. Das hat meinen Heckflügel komplett zerstört. Ich hatte keine andere Option, als an die Box zu fahren und aufzugeben", so der 22-Jährige enttäuscht. Buemi ärgerte sich: "Ich kann einfach nicht verstehen, was er da gemacht hat, denn ich war klar vor ihm. Es war, als habe er einfach vergessen zu bremsen."

Teamchef Franz Tost teilte nach dem frühen Doppelausfall den Frust seiner Piloten. "Unsere beiden Fahrer hatten ein sehr kurzes Rennen und wurden durch Zwischenfälle rausgeworfen, die nicht ihr Fehler waren. Die Rennleitung hat das ja genauso gesehen und Senna und Perez dafür auch bestraft", meinte der Österreicher. "Wir hatten im Qualifying eine starke Performance und erhofften uns für heute Punkte - daher ist das Ergebnis natürlich sehr enttäuschend", sagte der Teamchef. Trotzdem müsse man nun etwas Positives mit zum Heimspiel nach Monza nehmen. "Alle Updates am STR6 haben eine verbesserte Leistung abgeliefert", so Tost, der anfügte: "Unsere Geschwindigkeit hat Mut gemacht und das bedeutet, dass wir nun nach vorne sehen können und es in zwei Wochen noch einmal probieren."