Pirelli wird in diesem Jahr an den Reifenmischungen keine Änderungen mehr vornehmen. Laut Motorsport-Direktor Paul Hembery, wolle man dadurch vermeiden, sich in den Kampf um die Weltmeisterschaft einzumischen. "Man will keinem Team einen Vorteil verschaffen. Ich weiß nicht, wer einen Vorteil hätte, wenn wir was ändern, aber es gibt immer ein Risiko, dass man kritisiert wird, wenn man etwas ändert. Das gleiche sieht man ja bei Regeländerungen während des Jahres, wenn sie Ergebnisse beeinflussen können", sagte er.

Für Pirelli kommt es momentan nur darauf an, die Reifen für nächste Saison besser zu verstehen, denn im September muss der Reifenbauer die Informationen für die Gummis des nächstes Jahres abliefern, daher ist man nun damit beschäftigt, das zu finalisieren. Dazu gehörte auch der Test mit der neuen, weichen Reifenmischung am Freitag auf dem Nürburgring, der laut Hembery sehr nahe am aktuellen Soft dran, aber auch länger halten sollte. "Das könnte der neue Medium der Zukunft sein", sagte er. Für den Briten ist die Reifen-Entwicklung ohnehin ein bewegliches Ziel, da Pirelli ständig dazulernt, sich die Teams aber auch immer besser an die Gummis anpassen.

2012 wird sich etwas ändern

"Was wir in Malaysia erlebt haben, sehen wir hier nicht mehr, wobei in Malaysia natürlich andere Bedingungen herrschten. Aber in Silverstone, einer der raueren Strecken, fuhren die Leute trotzdem 20 Runden mit dem Soft, das ist viel", erklärte Hembery. Deswegen wird Pirelli für 2012 auch ein wenig ändern, aber nicht zu viel. Es soll eher eine Evolution sein. "Es wird nächstes Jahr nicht ein Rennen geben, bei dem wir die gleiche Wahl haben wie dieses Jahr. Es wird ein paar eigenartige Ergebnisse geben. 2013 wollen wir dann radikale und sehr andere Dinge machen", kündigte er an.

Derweil wird es 2011 eben ruhig an der Reifenfront bleiben. Die Mischungen für die nächsten drei Rennen kennt Pirelli bereits und wird sie dieses Wochenende den Teams mitteilen. Dabei will man vor allem vermeiden, wieder solche Diskussionen zu haben wie vor Silverstone, als es hieß, eine bestimmte Reifenwahl würde ein bestimmtes Team bevorzugen - es hatte geheißen, die harte Mischung wäre schlecht für Ferrari, die Scuderia gewann dort allerdings. "Sollten wir nun oft harte Reifen wählen, hieße es wohl gleich, wir wollen, dass Ferrari und Red Bull gewinnen, sollte Ferrari wirklich verstanden haben, wie man die harten Reifen zum Arbeiten bringt. Wir müssen vorsichtig sein. Es gibt zwölf Teams. Dieses Jahr wird alles noch recht normal sein, nächstes Jahr kommen ein paar Überraschungen."