Bei McLaren kommt derzeit einfach keine Ruhe auf - zuerst hieß es, Lewis Hamilton könnte das Team aus Woking in Richtung Red Bull verlassen, dann war laut britischer Medien auf einmal Teamkollege Jenson Button erster Anwärter auf ein Cockpit bei den Österreichern und nun soll der Weltmeister von 2009 angeblich mit einem Wechsel zu Ferrari liebäugeln. Lewis Hamilton scheint hingegen vertraglich gebunden - damit jedoch auch ihm nicht langweilig wird, denkt er ebenso über eine Veränderung nach: Einen Wechsel seines Wohnorts.

Im Fall Button scheint die Angelegenheit recht klar zu sein - McLaren hat auf den Briten eine Option für das Jahr 2012. Diese muss jedoch in den nächsten Wochen gezogen werden - andernfalls stehen dem 31-Jährigen alle Türen offen. Vor dem Hintergrund, dass man bei Ferrari weiterhin nach einem Nachfolger für den schwächelnden Felipe Massa sucht und Button als äußerst ruhig und umgänglich gilt, könnte er an der Seite von Fernando Alonso zu einer echten Alternative für die Scuderia werden. Button selbst will einen Wechsel ohnehin nicht ausschließen.

Bereits öfters hatte der McLaren-Pilot betont, schon als kleiner Junge davon geträumt zu haben, eines Tages einmal für McLaren, Williams und Ferrari zu fahren. "Den Traum mit Williams habe ich mir zu Beginn meiner Karriere erfüllt", meinte der 31-Jährige, der in seiner Debütsaison 2000 für das Team aus Grove fuhr, gegenüber der AS. "Nun bin ich bei McLaren und ich weiß nicht, was in der Zukunft passiert. Aber ich will ein Auto haben, in dem ich um Siege kämpfen kann", erklärte Button, fügte aber auch an: "Man weiß nie, was kommt - aber im Moment bin froh damit, wo ich gerade bin."

Viel Respekt für Alonso

Dass Fernando Alonso bei einem möglichen Wechsel zu Ferrari, schon länger und sehr eng mit dem Team verbunden sein würde, bereite dem Briten hingegen keine Sorgen. "Ich bin mir sicher, dass Fernando und ich, im Falle, dass wir Teamkollegen wären, kein Problem miteinander hätten", erklärte Button und fügte an: "Alonso ist ein großartiger Fahrer, für den ich sehr viel Respekt habe und ich denke, wir könnten zusammen großartige Dinge tun."

Fernando Alonso und Jenson Button kommen gut miteinander aus, Foto: Sutton
Fernando Alonso und Jenson Button kommen gut miteinander aus, Foto: Sutton

Eine andere Meinung zu Alonso als Stallgefährte hätte da wohl Lewis Hamilton. Der Engländer arbeitete bereits 2007 mit dem ehrgeizigen Spanier bei McLaren zusammen - eine Paarung, die definitiv nicht funktionierte. Nachdem es auch um ihn in den vergangenen Wochen eine Menge Spekulationen gab, wurden immerhin die Wechsel-Gerüchte um Hamilton nun etwas leiser. Momentan befasst sich der McLaren-Pilot außerdem lieber mit ganz anderen Planungen - er denkt nämlich über einen Umzug nach.

Der 26-Jährige, der auf Grund seines neuen Managements zur Zeit extrem um sein Image bemüht scheint, hätte gerne einen etwas "lebendigeren Lifestyle", wie er nun heimischen Zeitungen erklärte. Im Moment lebt der Brite in der Schweiz, doch nachdem die Eidgenossen gerade über eine Veränderung ihrer Steuergesetze nachdenken, könnte Hamilton schon bald einen Wechsel des Wohnorts in Erwägung ziehen. Wo er hinziehen könnte, wusste der Brite auch schon. "Ich bin in der Schweiz zwar ziemlich glücklich, aber Monaco wäre definitiv eine Option", so Hamilton.

Monte Carlo ist traditionell der Heimatort einer ganzen Reihe Formel-1-Stars, zu denen auch Teamkollege Button gehört. Doch Hamilton erklärte auch: "Nur aus einer Gemütslager heraus werde ich nicht umziehen. Ich mag es hier in Zürich sehr. Es ist ein spektakulärer Wohnort und ich würde mir schwer tun, diesen zu verlassen." Nachdem die britische Regierung aber gerade mit der Schweiz über einen Informationsaustausch der Steuerdaten berät, könnten auf Hamilton Nachzahlungen in Millionenhöhe zukommen. Dann wäre ein Umzug wohl nur noch eine Frage der Zeit.