Auch wenn bei Ferrari noch niemand davon spricht, die Saison aufgeben zu wollen, so musste Felipe Massa nun betonen, dass Sebastian Vettel den Titel nur noch selbst verspielen kann. Dazu müsse der Deutsche aber etwas Verrücktes machen, meinte der Brasilianer. Aktuell liegt Vettel in der WM mit 77 Punkten in Führung, von den ersten acht Rennen hat er sechs gewonnen. Trotzdem wird Massa weiterhin alles geben, immerhin gibt es auch noch andere Ziele in diesem Jahr.

"Es gab viele Diskussionen darüber, ob die WM-Chancen von Ferrari schon so früh in der Saison weg sind. Ich weiß die Antwort darauf nicht, aber wir werden nach wie vor jedes Rennen gleich angehen und es zu gewinnen versuchen. Der erste Saisonsieg ist die vordringlichste Aufgabe und dann müssen wir versuchen, mehr zu gewinnen. Nur am Ende des Jahres sollten wir die WM-Situation ansehen. Realistisch gesehen müsste Sebastian Vettel etwas Verrücktes machen, um den Titel zu verlieren", schrieb Massa in seinem Blog bei Ferrari.

Entwicklung auch für 2012 wichtig

Aufgeben käme aber eben trotzdem nicht infrage, stattdessen müsse mit Vollgas weitergearbeitet werden. Für ihn wäre ein Sieg eine schöne Sache und würden Ferrari bis Jahresende ein paar davon gelingen, könnte man immerhin sagen, man habe einen guten Job gemacht. "Wir dürfen nicht vergessen, dass die Verbesserung des Autos und seiner Leistung auch für 2012 wichtig sein kann, denn es gibt nicht viele Regel-Änderungen, was bedeutet, das Auto wird sich im Vergleich zu diesem Jahr nicht völlig verändern. Ein gutes Auto jetzt und beim letzten Rennen 2011 ist bereits ein guter Schritt nach vorne für 2012", betonte der Brasilianer.

Was das Rennen in Silverstone betraf, so erwartete Massa Ferrari durchaus stark, auch wenn der Kurs dem Auto der Scuderia nicht unbedingt entgegenkommt. Er ging davon aus, dass die Entwicklungen, die Ferrari gebracht hat, in Großbritannien helfen werden. "Wobei die anderen Teams wohl auch etwas gemacht haben", räumte er ein. Daher wollte er auch ein wenig abwarten, bevor er ein endgültiges Urteil fällte. "Es ist aber wichtig, denn wenn wir in England stark sind, bestätigt das unsere starke Verbesserung und die Verkleinerung der Lücke zu anderen Teams."

Gespannt auf harten Reifen

Er war vor allem gespannt zu erfahren, ob sich Ferrari beim Umgang mit den harten Reifen verbessern konnte, die seit Barcelona nicht im Einsatz waren. Bis zum Spanien Grand Prix hatte es immer Probleme gegeben, die harten Gummis ins Arbeitsfenster zu bekommen. "Wir werden in Silverstone auch den weichen Reifen als Option haben und das ist eine gute Sache, denn das bedeutet, wir haben einen Reifen, der uns im Qualifying und einem Großteil des Rennens gut liegt."