Paul Hembery ist eigentlich ein glücklicher Mann. Die Reifen sind in aller Munde und die heftige Kritik aus dem Winter hat sich in Wohlgefallen aufgelöst. Trotzdem steht der Pirelli-Reifenchef vor einem Problem: Um die Reifen für die Saison 2012 weiterzuentwickeln, müssen die Italiener testen – dafür fehlt ihnen allerdings ein aktuelles Formel-1-Testauto.

Die aktuelle Reifengeneration entwickelte Pirelli im vergangenen Jahr mit einem 2009er Toyota. Doch mit diesem stoßen die Reifenbauer langsam an die Grenzen. "Die Tankgröße stimmt nicht, er hat kein DRS und 2013 gibt es wahrscheinlich weniger Downforce und höhere Topspeeds", klagt Hembery. Seine Forderung: ein aktuelles F1-Auto muss her.

Nur dann könne Pirelli die Reifen auch sinnvoll weiterentwickeln. Das Problem an der Sache: kein Team möchte, dass Pirelli mit dem Auto eines Konkurrenten testet und dieser dadurch Vorteile erhält. "Es ist einfach für sie, nein zu sagen", so Hembery. "Vielleicht können wir bei jedem Test das Auto wechseln oder über die Einheitselektronik den Kanal für die Teams sperren, sodass sie keine Daten erhalten. Wir könnten die Daten auch für alle verfügbar machen." Lösungsansätze gibt es einige, doch noch fehlt der Konsens.