An den Kanada Grand Prix von 2008 erinnert sich Timo Glock gern zurück. Vor drei Jahren kam der ehemalige Toyota-Pilot auf dem Circuit Jacques Villeneuve in den Genuss einiger Führungsrunden. Am Ende landete er auf dem vierten Rang. Die Zeiten sind vorbei. Inzwischen krebst der Deutsche mit Virgin am Ende des Feldes herum. Diesmal ist er nicht so hoffnungsvoll, was das siebte Rennen der Saison angeht.

"Hier kommt es natürlich auf den Topspeed an, auch KERS spielt eine Rolle", stellte Glock fest. "Das sind Punkte, die es uns hier schwieriger gestalten könnten." Deshalb bat er um gütige Mithilfe des Wettergottes - in diesem Fall des Regengottes. Niederschlag könnte das Rennen auf der temporären Strecke auf den Kopf stellen; gut für Virgin. "Am Sonntag soll es anscheinend ein bisschen mehr regnen. Das wäre für uns nicht so schlecht", hoffte Glock ein wenig auf die äußeren Einflüsse in Montreal.

Für den Kanada GP hat Virgin wieder einmal Updates an Bord. Dabei handelt es sich allerdings um das übliche Low-Downforce-Paket, welches in Montreal aufgrund der Streckencharakteristik wichtig ist. Konkret handelt es sich dabei um einen angepassten Heckflügel und kleine Änderungen am Frontflügel des MVR-02. In Barcelona hatte Virgin mit einem größeren Update-Paket aufgewartet, darunter auch ein neues Abgassystem. Allerdings hatte das Team Probleme, die neuen Teile zuverlässig ans Auto zu bringen. "In Kanada haben wir die Teile nicht dabei", so Glock.

Er betonte allerdings, dass das Team weiter damit beschäftigt sei, die Updates ans Laufen zu bekommen. Schließlich gebe es keinen Grund, das Auto in dieser Saison nicht mehr weiter zu entwickeln - trotz des Abganges des ehemaligen Technikchefs Nick Wirth. "Wir müssen uns weiter verbessern, weil wir sonst Gefahr laufen, uns nicht mehr für die Rennen zu qualifizieren", stellte Glock klar.

Allzu viel scheint er sich für den Rest des Jahres allerdings nicht mehr zu erhoffen. "Ich glaube nicht, dass sich unser Abstand zu den anderen Teams ändern wird. Da spielt auch die jeweilige Streckencharakteristik keine Rolle", erklärte Glock nüchtern. Immerhin: Was die Bremsen in Montreal an geht, machte er sich keine Sorgen: "Damit hatten wir eigentlich nie Probleme."