"Es war eine Achterbahnfahrt", gestand Nico Rosberg am Samstagabend mit etwas Abstand zu den dramatischen Ereignissen des Samstags. Sein Tag begann mit einem hefteigen Einschlag in den Leitplanken nach dem Tunnel. "Es war ein unnötiger Fehler", gab er zu. "Ich hatte aber sehr viel Glück. Ich schloss die Augen und betete, bitte nicht dort einschlagen - und ich verpasste es knapp."

Danach begann das Zittern um die Qualifyingteilnahme. "Erst dachte ich, dass es keine Chance geben würde, dann hat mir das Team gesagt, es würde klappen, aber als das Qualifying begann und noch viele Teile fehlten, dachte ich: Oh je, das wird eng." Am Ende reparierten Rosbergs und Schumachers Mechaniker gemeinsam den Silberpfeil, sodass Rosberg starten konnte.

Kleinigkeiten noch nicht perfekt

Ganz perfekt war es für ihn dennoch nicht. "Der Unfall hat Nicos Programm beeinflusst", bestätigte Ross Brawn. "Hier ist Vertrauen ins Auto sehr wichtig." Doch das Chassis und der Motor hatten nichts abgekommen. Das Team ersetzte die Aufhängung und das Bodywork und voilà - der MGP W02 mit der Startnummer 8 war wie neu. "Zum Glück ist das nicht in Barcelona passiert", verriet Brawn. "Denn dort hatten wir ein neues Aerodynamikpaket und keine Ersatzteile dafür. Hier hatten wir drei dieser Pakete dabei."

Trotzdem war Rosbergs Auto nicht perfekt abgestimmt. "Ich perfektioniere mein Auto gerne", sagte er. Dabei feilt er an den Elektronikeinstellungen, den Bremsen, dem Reifendruck, KERS, der Bremsbalance. "Das war hier nicht der Fall. Einige Details waren nicht so, wie ich sie gerne habe, aber das ist ein Kompromiss, der nur ein bisschen gekostet hat, nicht allzu viel." Nichts destotrotz glaubt er, dass er Felipe Massa mit einem perfekt abgestimmten Auto hätte schlagen können.