Der Circuit de Catalunya war lange Zeit als Nicht-Überholstrecke verschrien, doch die McLaren-Fahrer sind sich einig, dass sich das dieses Jahr geändert hat. Jenson Button probierte bereits im Freien Training am Freitag DRS aus und das Ergebnis unterstrich seine Meinung. "Wir werden dieses Jahr definitiv mehr Überholmanöver sehen. Wenn man nahe genug dran ist, kann man überholen. Zudem ist auch der Reifenunterschied hier enorm. Wenn man neue Reifen hat und der Gegner auf alten unterwegs ist, dann kommt man auch vorbei", sagte Button.

Überholen ist möglich

Die Kritik, dass die Formel 1 durch DRS, Reifen & Co. zu viel Show geworden sei, kann er nicht verstehen. "Der Saisonstart war großartig. Mit den verschieden Reifen ist es möglich zu überholen, die Strategie spielt jetzt eine große Rolle, also ich sehe mehr Vor- als Nachteile", erklärte der Brite. Der gleichen Meinung ist auch Lewis Hamilton und outet sich gleich als Fan des neuen Reglements. "Wir wollen Racing sehen und Racing ist Racing. Ich denke, wir hatten zuletzt gute Rennen. Im letzten Jahr hat waren die Positionen nach dem letzten Boxenstopp gefestigt, das war langweilig. Dieses Jahr ist die Formel 1 viel aufregender", betonte der McLaren-Pilot.

Laut Button müsse jeder Sport auch eine Show bieten. "Wir brauchen die Fans, um zu existieren. Ich denke nicht, dass wir etwas falsch machen - im Gegenteil es geht in die richtige Richtung", ist er überzeugt. Vor allem China sei ein unglaubliches Rennen gewesen, das an die Rennen in den 80er Jahren erinnert hat. "Die Fans wollen Überholmanöver und Rad-an-Rad-Duelle sehen und keine Prozessionsfahrten", sagte Hamilton.

Dass den Fans allerdings sauer aufstoßen könnte, dass die Piloten im Qualifying vorzeitig aus den Wagen steigen, ist für beide durchaus verständlich. Allerdings liege das im Moment vor allem an der Dominanz der Red Bulls. "Wenn die anderen Teams ihren Job so gut machen, dann müssen wir damit klarkommen. Im Moment steigen nur die Jungs vorne aus und das werden sie solange machen, solange wir den Abstand zu ihnen nicht verringert haben und sie herausfordern können", erklärte Hamilton.

Aktuell sieht Button aber keine rasche Veränderung dieser Situation auf die F1 zukommen. "Der Unterschied in der Pace ist enorm. Das sieht man bei Sebastian. Er ging heute im Training raus und obwohl er nicht gefahren ist, hat er nur eine Runde gebraucht, um die Pace vorzugeben", so der Brite.