Sie kam für alle etwas überraschend und kurzfristig, die neue Debatte um den Diffusor. Dabei geht es nicht um diesen selbst, sondern um die Nutzung von Abgasen, die beim Anbremsen auf den Diffusor treffen. Red Bull Racing erwies sich als Pionier, viele andere Teams zogen nach und bemerkten schnell, dass mit dem richtigen System mehr Leistung aus den Boliden zu holen ist.

Auch Lotus Renault. Andere Teams verzichteten auf das System und Teamchef Eric Boullier glaubt durchaus, dass die Debatte aufkam, weil sich jemand bei der FIA beschwerte. "Ich schätze schon, dass sich jemand beschwert hat - und ich kann es sogar verstehen."

Der 36-Jährige zeigte sich ein wenig erleichtert über die Bekanntgabe, dass zunächst einmal eine Diskussionsrunde (16. Juni) einberufen wird, anstelle eines sofortigen Verbots. "Die Bekanntgabe kam zu kurzfristig. Ein paar Tage vor dem Rennen ist es schwer umzusetzen, vielleicht besonders für uns", sagte der Franzose. "Wir würden ein paar Wochen brauchen. Es würde uns schon treffen, vor allem was die Leistung betrifft."

Dabei hätten die Ingenieure und Techniker viel Spaß an der Herausforderung Wechselwirkung Motor-Diffusor gehabt, erklärte Boullier weiter. Doch sollte es zum Verbot kommen, würde man keinen Widerstand leisten, auch wenn die Teams versuchen werden, durch ihre Argumente für das System, die FIA umzustimmen. "Wir sind zunächst einmal zu dem gemeinsamen Schluss gekommen, dass wir die Sache diskutieren werden und uns die jeweiligen Argumente anhören. Wenn dann entschieden wird, dass die Regeln geändert werden, dann müssen wir das umsetzen."

Ein Argument, das Boullier bereits in Spanien ansprach, sind die Kosten. Ein Verbot des Systems und der daraus resultierende Zwang die Autos zu ändern, sei vor allem mit Geld ausgeben verbunden.