Sebastian Vettel konnte trotz seines schweren Unfalls im freien Training das Rennen in der Türkei gewinnen. Mit einem Start-Ziel-Sieg konnte er seine, und die Stärke des Red Bull wieder unter Beweis stellen, was Teamberater Dr. Helmut Marko zu Jubel-Arien verleitete: "Vettel ist sensationell gefahren." Auch Teamchef Christian Horner sprach von einem perfekten Rennen.

Vierter Stopp zur Sicherheit

Vettel, der wie die meisten seiner Konkurrenten auf vier Stopps unterwegs war, hätte vielleicht sogar nur drei Mal an die Box kommen können, erklärte Horner weiter. "Es hing davon ab, wie der erste Stint verlief. Aber er konnte frei fahren und die Reifen schonen", gab Horner zu bedenken, der von einer perfekten Strategie sprach. Der letzte Stopp sei eher eine Frage der Sicherheit gewesen. Marko teilte diese Meinung und machte deutlich, dass man bei Vettel die Strategie nach der Konkurrenz ausrichtete.

Webber mit KERS-Problem

Doch nicht nur Vettel brachte Grund zur Freude. Denn Mark Webber machte aus der zweiten Startposition den Doppelsieg perfekt. Allerdings verlor er bereits in der ersten Kurve seinen Platz gegen Nico Rosberg. Im Verlauf des Rennens hatte der Australier zusätzliche Probleme. "Bei Marks Auto hatten wir ein kleines KERS-Problem gegen Ende. Da wurde es etwas heiß", sagte Horner im Anschluss.

Speziell durch die Zweikämpfe mit Rosberg und Fernando Alonso hatte Webber auch mit seinen Reifen zu kämpfen. "Vor allem Kurve acht war schwierig für Mark", deutete der Teamchef an und erklärte weitere Überlegungen: "Wir hatten bei Mark zwischendurch über fünf Stopps nachgedacht, aber wir hatten keine Reifen mehr dafür."

Ferrari sorgt für Überraschung

Fernando Alonso, den Webber zu Ende des Rennens überholte, sorgte allerdings für Überraschung bei Marko. "Wenn er motiviert ist, sieht man, was bei Ferrari möglich ist", analysierte der Österreicher die Konkurrenz. Dennoch ist er überzeugt, dass ohne die Probleme bei Webbers Boxenstopp der Überholvorgang deutlich früher stattgefunden hätte. "Er ist mit alten Reifen schneller gefahren, als Alonso mit neuen", fügte er noch hinzu.

Doch nicht nach vier Rennen, sondern am Ende der Saison wird der Weltmeistertitel vergeben, weshalb der Blick bei Red Bull schon wieder nach vorne geht. "Diesen Monat ist mit Barcelona und Monaco viel los. Aber wir haben neue Teile", verriet Horner, der sich bewusst ist, dass man "nie aufhören darf zu pushen." Doch neben dem Doppelsieg im Istanbul Park gibt es, laut Marko, noch etwas anderes zu feiern: "Jetzt können wir Istanbul 2010 vergessen."