Von Startplatz acht aus ins Rennen gegangen, sah es für Michael Schumacher nach dem Start im Istanbul Park gar nicht so schlecht aus. Der Kerpener hatte bereits eine Position gut gemacht und lag auf Rang sieben vor Vitaly Petrov. Als der Russe am Ende der DRS-Zone jedoch zum Überholen ansetzte und am Mercedes-Piloten vorbei zog, ließ Schumacher nur wenig Platz. Am Hinterreifen des Lotus-Renault-Piloten beschädigte sich der 42-Jährige dann den Frontflügel und bog anschließend sofort in die Box ab, um sich eine neue Nase zu holen.

Nach dem Rennen erklärte Schumacher in Bezug auf die frühe Kollision: "So richtig hatte ich das alles gar nicht im Blickfeld. Wir waren sehr eng beieinander - ich weiß nicht warum wir da aneinander gekommen sind, keine Ahnung. Aber ich muss es wahrscheinlich auf meine Kappe nehmen". Den Überblick hatte der Deutsche vor lauter Stress etwas verloren. "Ich muss mir das noch einmal anschauen, weil es sehr überraschend war", meinte der Silberpfeil-Fahrer. "Ich habe mitbekommen, dass er die Innenseite gewählt hat, obwohl ich die eng gemacht habe. Er ist reingestochen - das ist sein Recht - es war also alles normal", so Schumacher.

Klarer Aufwärtstrend

Nach dem Zwischenfall sei sein Grand Prix eigentlich schon vorbei gewesen. "Das Rennen war danach kaputt, da ich eine neue Nase brauchte und ab da alles nur noch ein Kompromiss war", erklärte der Deutsche enttäuscht. "Ich war am Start schon an Petrov vorbei. Also waren nur Hamilton und Button vor mir. In den ersten Runden des Rennens waren wir aber leider nicht so stark wie später. Deswegen konnte Petrov angreifen. Daran müssen wir noch arbeiten, damit wir vorne dabei sein und attackieren können", meinte der Silberpfeil-Pilot. "Was drin war haben wir bei Nico gesehen, der nach der Qualifikation auf Podiumskurs war. Leider konnten wir das im Rennen aber nicht umsetzen", so Schumacher.

"Im Mittelfeld zu kämpfen macht natürlich nicht so viel Spaß, wie an der Spitze", meinte der Rekordchamp, der sich am Ende mit Platz zwölf zufrieden geben musste und keine Punkte aus der Türkei mitnehmen konnte. Für die Zukunft wollte er trotz der enttäuschenden Leistung aber nicht aufgeben. "Der Aufwärtstrend war sehr offensichtlich. Es war ein McLaren hinter Nico, das ist doch deutlich", meinte er optimistisch. "Wir haben aber sicher noch Aufholbedarf. Wir haben noch mehr Potenzial - da tut sich was bei uns in nächster Zeit", war sich Schumacher sicher.