Lotus Renault GP ist die Wundertüte in diesem Jahr: Mal springen starke Resultate und Podestplätze heraus, manchmal findet man nur ein durchschnittliches Rennen im grauen Mittelfeld. So geschehen in Shanghai, als Vitaly Petrov mit dem neunten Platz die Ehre des Teams einigermaßen hochhielt. Dem Team wurde mehrfach vorgeworfen, das volle Potential noch nicht ausgeschöpft zu haben.

Nun hatte Renault drei Wochen Zeit, die ersten drei Rennen zu analysieren, die Daten auszuwerten und den R31 zu verbessern. Beim Türkei GP will das Team an alte Erfolge anknüpfen - und hat sich dafür ins Zeug gelegt. "Wir haben hier einige neue Teile, einige neue Upgrades und wir möchten damit gegen Ferrari und McLaren kämpfen", erklärte Petrov. "Diese Strecke ist nicht einfach, aber dafür sind wir hier - um Druck auszuüben und an der Spitze zu sein, also warten wir ab, was an diesem Wochenende geschieht."

Ziel: Ferrari

Auch Teamkollege Nick Heidfeld hatte Ferrari als Hauptgegner auserkoren. Er war sich sicher, dass Renault in Schlagdistanz zur Scuderia liegt. Petrov hingegen wollte sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen und hofft auf ein wenig Unterstützung von Oben. "Bei diesem Wetter ist alles möglich, denn wenn es regnet, ist alles anders. McLaren und Red Bull sind ziemlich weit weg, aber Ferrari ist nicht so weit vor uns", betonte der Russe.

Petrov machte kein Geheimnis daraus, dass an dieser Saison richtig viel Spaß hat. Grund dafür ist die Taktik, die aufgrund der Pirelli-Reifen in diesem Jahr wohl noch wichtiger ist. " Der Strategie kommt eine viel größere Bedeutung zu. Ich glaube, dieses Jahr ist es viel spannender, man muss viel mehr nachdenken und entscheiden, ob man an die Box geht oder nicht", freute sich Petrov über die neuen Herausforderungen. Er verriet, dass das Team im Jahr 2010 vielleicht 20 Minuten über die richtige Strategie diskutiert habe. In dieser Saison würden die Taktik-Gespräche wesentlich länger dauern.