Vitaly, wie fällt dein Fazit nach drei Rennen in der DTM aus?
Vitaly Petrov: Für mich persönlich eigentlich gar nicht so schlecht, aber für Mercedes lief es insgesamt nicht gut. Es ist nicht das, was wir uns vorgestellt haben. In den ersten Rennen musste ich ohnehin nur lernen: wie sich das Auto anfühlt und wie so ein Rennwochenende in der DTM generell abläuft. Nun können wir an den einzelnen Sachen arbeiten, um das Auto an jedem Wochenende etwas weiter nach vorne zu bringen.

Was war für dich die größte Hürde nach dem Umstieg von der Formel 1 in die DTM?
Vitaly Petrov: Das Fahren selbst. Man muss das Limit des Autos spüren können. Da die DTM-Autos alle fast gleich sind, muss man perfekt fahren. Dafür brauche ich einfach noch ein bisschen Zeit. Es gibt viel zu lernen, aber ich habe auch schon einiges verinnerlicht. Man muss seinen Fahrstil anpassen, damit man das Auto und das Setup versteht.

Hast du gedacht, dass es so hart wird?
Vitaly Petrov: Einfach mag ich es sowieso nicht, aber überrascht war ich nicht. Ich habe mit vielen Leuten geredet und alle haben mir schon vorher gesagt, dass die DTM eine der schwierigsten Rennserien überhaupt ist.

Hast du noch Kontakt zur Formel 1?
Vitaly Petrov: Ja, ich war auch in Monaco. Es gibt immer noch Kontakt, aber im Moment fokussiere ich mich auf meinen Job in der DTM und nicht auf andere Dinge. Es sind ja erst drei Rennen gefahren, da denkt man noch nicht an andere Rennserien.

Vitaly Petrov hofft, noch mehr russische Fans an die Strecke zu locken., Foto: RACE-PRESS
Vitaly Petrov hofft, noch mehr russische Fans an die Strecke zu locken., Foto: RACE-PRESS

Bei Mercedes haben sogar die erfahrenen Piloten Probleme mit dem Auto. Wie schwierig ist es für dich?
Vitaly Petrov: Ich liege gar nicht so weit hinter den erfahrenen Jungs zurück. Für mich ist es immer wichtig, an ihnen dran zu bleiben. Im Qualifying und im Rennen war ich bisher nicht so weit weg.

Die DTM fährt seit letzter Saison in Russland. Kennt man die Serie dort mittlerweile gut?
Vitaly Petrov: Als ich im vergangenen Jahr in Moskau war, haben dort 25.000 Zuschauer das DTM-Rennen besucht. Das war ein großer Schritt nach vorne, denn vorher gab es in meiner Heimat nicht so viel Interesse für den Motorsport. Jetzt bin ich dabei und dadurch werden sicherlich noch mehr Leute zu meinem Heimrennen kommen.

Wie sieht es mit der Formel 1 in Russland aus?
Vitaly Petrov: Das Problem war, das wir bisher keine Strecke und kein Rennen hatten, aber jetzt haben wir Sotchi. Wie genau das Wochenende dort laufen wird, ist schwer zu sagen. Aber es ist toll, dass wir die DTM und die Formel 1 in Russland haben.

Es gibt Gerüchte, dass auch die DTM in Sotchi fahren könnte. Hast du davon etwas gehört?
Vitaly Petrov: Man könnte sicherlich auch dort fahren, das wäre schon interessant. Aber jetzt haben wir zwei Rennserien und zwei Rennstrecken in Moskau und Sotchi - das passt doch gut.

Wie findest du die Formel 1 mit den neuen Regeln und Motoren?
Vitaly Petrov: Ich mag die neuen Motoren nicht. Sie mögen zwar schwer zu fahren sein und viel Power haben, das haben mir auch die Fahrer bestätigt. Der Turbo drückt stark, das Heck ist nervös. Aber als ich in Monaco war, habe ich die Motoren einfach nicht gehört. Es sieht zwar schnell aus, aber man braucht einfach den Sound in der Formel 1.

Wie sehen deine nächsten Schritte in der DTM aus?
Vitaly Petrov: Ich muss noch weiter lernen, wir müssen uns als Team weiter gut vorbereiten. Bereits im Training muss ich das Auto besser verstehen und einstellen können, das ist unser wichtigstes Ziel. Denn nur so sind wir für das Qualifying gut aufgestellt.