Am Rande des DTM-Saisonauftaktes am Hockenheimring trieb sich ein alter Bekannter im Fahrerlager umher: Paul di Resta. Der Schotte geht in dieser Saison für Force India in der Formel 1 auf Punktejagd - mit solidem Erfolg: Er fuhr bei den ersten beiden Saisonrennen in die Punkte und hat nun zwei WM-Zähler auf dem Konto. "Ich versuche den Job zu erledigen, den man von mir erwartet", erklärte der amtierende DTM-Champion.

Gleichzeitig zeigte sich der 25-Jährige in der Debütsaison noch selbstkritisch. "Ich mache wohl mehr Fehler, als die meisten sehen", so di Resta. Allerdings würde jeder andere Fahrer im Feld auch Fehler begehen. So hätten manche Teams die gleichen Probleme mit den neuen Pirelli-Reifen. "Ferrari erlebt eine harte Zeit", stellte er fest.

Ob di Resta einen Vorteil in der F1 genießt, weil er aus seiner DTM-Zeit gewohnt war, möglichst vorsichtig mit den Pneus umzugehen? "Das glaube ich nicht. Man muss sich immer an die Gegebenheiten anpassen. Man muss verstehen, wie die Reifen arbeiten, wie sie beim Über- oder Untersteuern reagieren", erklärte er. Wenn Fahrer mit den Reifen zu kämpfen hätten, dann liege dies laut di Resta eher an falschen Setup-Einstellungen der Autos. "Deshalb muss man seinen Fahrstil an das Verhalten der Reifen anpassen", betonte di Resta. Einen Vorteil aufgrund seiner DTM-Vergangenheit erwartet er sich allerdings nicht.

Vor seinen vier DTM-Jahren war di Resta äußerst erfolgreich in der Formel 3 Euroserie unterwegs - er kennt die Openwheeler also nicht erst seit drei Rennen. Auf die Frage, ob DTM oder Formel 3 besser als Vorbereitung auf sein aktuelles Engagement gedient hätten, antwortete er diplomatisch: "Alles hat geholfen. Ich würde nicht sagen, dass Erfahrungen aus der ein oder anderen Serie hilfreicher waren. Man lernt von allen Serien, aber vielleicht war es die DTM, weil sie in meiner Karriere näher zurück liegt."

Dort kämpfte di Resta jahrelang um den Platz an der Sonne, nun muss er sich an das Gerangel im F1-Mittelfeld gewöhnen. "Das ist ein anderer Druck, aber ich versuche, damit klar zu kommen", blieb er gelassen.