Christian Horner war nach dem China GP hin und hergerissen. Mark Webber lieferte ein bravouröses Rennen ab, fuhr von Startplatz 18 aufs Podium. Sebastian Vettel verlor hingegen am Start die Pole Position, kämpfte sich zurück in Führung und wurde am Ende doch nur Zweiter.

"Die Plätze 2 und 3 sind leider kein Sieg, aber es ist dennoch ein unglaubliches Teamergebnis", betonte Horner. "Jenson [Button] wird sich garantiert fragen, wie er hinter Mark Webber Vierter werden konnte, der als 18. gestartet ist. Wir haben heute viele wertvolle Punkte geholt, also ist es nicht enttäuschend."

Fantastische Aufholjagd

Besonderes Lob sprach Horner Mark Webber aus. "Wir hatten eine tolle Strategie, drei Stopps mit dem Start auf harten Reifen und er ist ein fantastisches Rennen gefahren." Webber habe schon vor dem Rennen gewusst, was er dafür leisten müsse und das genau umgesetzt. "Mark hatte viel Pech an diesem Wochenende, aber er hat sich eindrucksvoll zurückgemeldet. Das wird ihm viel Selbstvertrauen geben."

Bei Vettel lief es nicht ganz so rund - sowohl KERS als auch der Funk standen ihm nicht immer zur Verfügung. "KERS funktionierte bei beiden Autos", sagte Horner. "Ab ungefähr der Rennhälfte nutzten wir es nicht mehr auf jeder Runde." Bei Vettel gingen die Probleme schon in Runde 13 los. "Es wird besser, hat viel mehr Kilometer auf dem Buckel und jetzt haben wir drei Wochen, um den nächsten Schritt zu machen", kündigt Horner an. "Es ist eine komplizierte Technik, auch einige andere Teams haben Probleme. Wir lernen mit jedem Rennen dazu."

Traditionelle Kommunikation

Sebastian Vettel verlor den Kontakt zu seiner Crew, Foto: Sutton
Sebastian Vettel verlor den Kontakt zu seiner Crew, Foto: Sutton

Noch viel länger funktionierte Vettels Funk nicht. "Sebastian konnte uns die ganze Zeit hören, aber wir ihn nicht - wir fanden aber einen Weg, mit ihm während des Rennens zu kommunizieren." Die Lösung: "Es gab Knöpfe, die er drücken konnte, um zu bestätigen, dass er uns hörte." Außerdem setzte das Team klassisch auf die Boxentafel. Die Ursache war wohl ein feuchtes Mikrofon. "Es war eine Unannehmlichkeit, anscheinend ein Mikrofon, das nass geworden ist, aber am Ende abtrocknete."

Vettels Zweistoppstrategie ist laut Horner fast aufgegangen. "Leider waren seine Reifen am Ende nicht mehr gut genug." Wäre Lewis Hamilton länger hinter Felipe Massa oder Nico Rosberg hängen geblieben, hätte der Plan dennoch aufgehen können. Trotzdem ist Horner nicht verärgert: "Man muss solche Entscheidungen fällen, wenn sie anstehen und zwei Stopps waren zu diesem Zeitpunkt die beste Möglichkeit, um McLaren zu schlagen."