Auf dem Shanghai International Circuit erlebte Lotus-Renault sein bislang schwächstes Wochenende der noch jungen Rennsaison 2011. Nach den beiden starken Auftritten in Australien und Malaysia, bei denen jeweils ein Pilot des Teams aus Enstone auf das Podest fahren konnte, ließ bereits ein verpatztes Qualifying in China nichts Gutes verheißen. Doch auch im Rennen fehlte den schwarz-goldenen Boliden der gute Rennspeed der bisherigen Auftritte. Pilot Vitaly Petrov wurde von Startplatz zehn aus letztendlich nur Neunter und war nicht ganz zufrieden.

"Platz neun und zwei weitere Punkte für das Team einzufahren ist immer noch gut, wenn man bedenkt, dass wir nicht auf guten Startplätzen standen. Nichts desto trotz bin ich aber schon ein bisschen darüber enttäuscht, dass wir die vorderen Plätze nicht angreifen konnten und nicht mehr Punkte geholt haben", so Petrov nach dem Rennen. Der Russe, der auf eine Zwei-Stopp-Strategie setzte und ähnlich wie die meisten Piloten im Feld zuerst auf den weichen und dann im letzten Stint auf den harten Reifen unterwegs war, war trotzdem von der Herangehensweise des Teams überzeugt.

Mitten im Getümmel - Vitaly Petrov musste für seine Punkte in Shanghai hart kämpfen, Foto: Sutton
Mitten im Getümmel - Vitaly Petrov musste für seine Punkte in Shanghai hart kämpfen, Foto: Sutton

"Die Strategie war in Ordnung. Aber wir müssen nun sehen, wo wir uns verbessern können. Wir werden die Daten analysieren und schauen was falsch lief", erklärte der Lotus-Pilot, der angab die Resultate aus Australien und Malaysia beim nächsten Rennen in der Türkei wiederholen zu wollen. Das gleiche Vorhaben teilt Teamchef Eric Boullier. Mit dem Rennen in China war der Franzose nicht ganz zufrieden. "In Anbetracht unserer Startposition, war von Anfang an klar, dass es sehr schwierig werden würde, die bisherigen Ergebnisse dieser Saison zu wiederholen. Am Ende war dies nun also eher ein ziemlich frustrierender Nachmittag für uns, da wir im Rennen nicht den Fortschritt erreichen konnten, den wir erzielen wollten", so Boullier.

"Teilweise war dies auch der Fall, da das Überholen trotz des DRS nicht so einfach lief, wie wir das vorher gedacht hatten. Zudem mussten wir unsere Strategie überdenken, weil es heute nicht so einfach war alles vorherzusehen, man die Reifen aber zum genau richtigen Zeitpunkt wechseln musste", erklärte der Teamchef. "Ich denke aber, dass es trotzdem gut war hier mit Vitaly noch ein paar Punkte mehr zu sammeln und nun haben wir drei Wochen Zeit, uns wieder richtig zu strukturieren, um in der Türkei sicher stellen zu können, dass wir wieder enger mit der Spitze kämpfen", sagte der Franzose.

Auch Chefingenieur Alan Permane bescheinigte dem Team ein schwieriges Rennen in China erlebt zu haben. "Es war ein kniffeliger Tag für uns und die schlechte Qualifying-Leistung gestern hat uns natürlich auch nicht geholfen. Uns mangelte es etwas an Geschwindigkeit und beide Fahrer fanden es extrem schwierig hier zu überholen", stellte der Renault-Mann klar. In Bezug auf Petrov erklärte er: "Vitaly hatte keinen guten Start und stecke dann etwas im Verkehr. Wir wussten nicht genau ob wir zwei oder drei Stopps machen sollten, aber dann hatte er etwas freie Fahrt und sein Speed sah vernünftig aus - also haben wir uns für zwei Stopps entscheiden. Leider lief es im mittleren Stint auf den weichen Reifen dann aber nicht mehr so gut". Fasste Permane das Geschehen zusammen.