Nick Heidfeld hatte nach seinem dritten Platz in Malaysia viel zu tun - immerhin wollten viele E-Mails und sms beantwortet werden, die ihm zu seinem Erfolg beglückwünschten. Für ihn war es eine gewisse Bestätigung, nachdem er von vielen Kritikern bereits abgeschrieben worden war.

"Es ist schon eine gewisse Genugtuung, aber nichts, was man im Auto an sich ranlassen darf - das wäre kontraproduktiv. Psychisch und generell ist es aber ein riesiger Unterschied, ob ich Dritter oder Vierter geworden wäre", gesteht er. Manchmal habe man eben Pech, wie er in Australien, als ihm der Seitenkasten gleich zu Beginn aufgeschlitzt wurde, und manchmal habe man Glück, so wie in Malaysia, wo er Fernando Alonso ohne dessen Probleme nicht hinter sich hätte halten können.

Zuversicht für China

"Wir haben den dritten Platz verdient", betont Heidfeld. Allerdings hätten einige Konkurrenten auch mitgeholfen. So gibt Heidfeld zu: "Ich war überrascht über die Pace von Fernando, er wäre nicht zu halten gewesen." Renault ist im Rennen tendenziell schneller als im Qualifying, aber nicht so viel schneller wie Ferrari. "Bei ihnen ist das noch extremer, sie können wir im Qualifying attackieren, aber in Malaysia hatte Fernando im Rennen eine tolle Pace."

Für Malaysia bringt Renault nur einige kleinere aerodynamische Anpassungen mit. "Wir sind momentan die vierte Kraft hinter Ferrari, aber es ist ein tolles Gefühl, gegen sie zu kämpfen und das wollen wir auch hier", gibt Heidfeld die Marschroute vor. Noch sei es aber zu früh, um eine Prognose abzugeben.

Allerdings zieht er Zuversicht daraus, dass Renault in Melbourne und Sepang auf zwei unterschiedlichen Streckencharakteristiken und bei unterschiedlichen Temperaturen konkurrenzfähig gewesen ist. "Hier gibt es auch viele lange Geraden, was uns entgegen kommen sollte, weil unser Auto auf den Geraden ziemlich schnell ist." Ob es wieder zu einem Podium reicht, wird sich jedoch erst im Laufe des Wochenendes zeigen.