Melbourne bringt Aufschluss in der heiß diskutierten Reifen-Thematik. Zwei, drei oder gar vier Reifenwechsel beim Australien-GP? Die Meinungen über die verschleißfreudigen Pneus gehen auseinander. Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery gibt einen Hinweis auf die erwarteten Wechsel: "In Australien peilen wir zwei bis drei Stopps an. Das widerspricht zwar in gewissen Punkten unserer Firmen-DNA, weil unsere Straßenreifen auf maximale Haltbarkeit konstruiert sind."

Die Formel 1 sei allerdings eine andere Sache, weil die FIA sowie die Teams mehr Unterhaltung verlangt hätten. Die Show soll nach dem Tankverbot nun mit den neuen Reifen gefördert werden und für mehr Spannung in der Boxengasse sorgen. Das Auftaktrennen in Melbourne wird zeigen, inwiefern diese Strategie aufgegangen ist. Pirelli bringt die harte und die weiche Mischung mit in den Albert Park.

Unterschiedliche Strategien

"Es wird faszinierend sein zu sehen, wie die Teams mit unseren Reifen arbeiten und welche Strategien sie sich ausgedacht haben", freute sich Hembery auf den Saisonstart. "Wir haben bei den Teams ein paar Unterschiede hinsichtlich der Strategie ausgemacht und es wird interessant sein, wie sich diese auf die Rennen auswirken."

Auch Sebastian Vettel ist gespannt, wie sich die Reifen in Australien verhalten werden. "Noch ist niemand von uns mit den neuen Reifen auf der Strecke in Melbourne gefahren. Deshalb fragen wir uns natürlich, was passieren wird. Mit Sicherheit können wir nur sagen, dass es anders und interessant wird." Man müsse im Auge behalten, dass der Kurs eine hohe Beanspruchung an die Reifen stelle.

Es sei recht schwierig, auf dem Stadtkurs eine gute Traktion des Autos zu finden. Deshalb sei das ein wichtiger Faktor beim Setup des Boliden. "Die Strecke verlangt eine gute Brems-Stabilität und die Kurven sind etwas holprig", verschaffte Vettel einen tieferen Einblick in die Gegebenheiten vor Ort. Der Plan für die Reifen: Red Bull will sich an den vergangenen Winter-Testfahrten orientieren, doch Vettel weiß, dass die Wetterbedingungen in Australien anders als in Valencia oder Barcelona sein könnten.