Robert Kubica leidet in doppelter Hinsicht. Einerseits hat der Pole nach seinem schweren Rallye-Unfall vom Sonntag starke Schmerzen wegen multipler Knochenbrüche an Bein, Arm und Schulter, andererseits trauert er einer möglichen verpassten Gelegenheit in der Saison 2011 nach.

"Ich habe ihm von seinen Brüchen und Verletzungen erzählt und Robert war schockiert", erzählt sein Manager Daniele Morelli. Der Renault-Pilot wusste sofort, dass er für eine lange Zeit nicht in der Formel 1 fahren könne - wobei noch immer nicht sicher ist, ob die Funktionen seiner Hand je vollständig wiederhergestellt werden können. "Er hat es sofort verstanden und er leidet darunter."

Am liebsten wäre Kubica schon am Donnerstag in Jerez wieder im neuen R31 gesessen. Beim ersten Test mit dem neuen Auto fuhr Kubica in Valencia auf Anhieb eine Bestzeit und zählte damit zu den Überraschungen des Testauftakts.

Verpasste Gelegenheit

Ob Renault wirklich gut genug ist, um in der WM und im Kampf um Siege ein Wörtchen mitzusprechen, ist zwar noch unklar, immerhin gab es schon oft Testüberflieger, die dann in der Saison nicht mehr so schnell waren, etwa Sauber im letzten Jahr, aber der R31 ist auch das erste Auto, das ein Team nur auf Kubica ausgerichtet hat. Diese Chance entgeht ihm auf alle Fälle in diesem Jahr.

Dennoch überwiegt bei Morelli ein positives Gefühl. "Wir sind glücklich, denn in den ersten zwölf Stunden ging es um die Frage, ob Robert überleben würde. Als er ins Krankenhaus eingeliefert wurde, befand er sich in einem sehr kritischen Zustand." Mittlerweile wird bereits darüber nachgedacht, ihn aus der Intensivstation zu verlegen. Zuvor muss er allerdings noch weitere Operationen an seinen Brüchen an Bein und Schulter über sich ergehen lassen, die bislang nicht berücksichtigt wurden, weil die Ärzte sich auf die Rettung seiner rechten Hand konzentrierten.