Unter der Leitung von F1-Boss Bernie Ecclestone expandiert die Königsklasse kontinuierlich und versucht, auch die letzten Teile der Erde für sich zu erschließen. Traditionsstrecken wie der Nürburgring und Spa geraten dabei immer mehr ins Hintertreffen. Stattdessen sollen Rennstrecken in Sotschi, Abu Dhabi, Indien und Co. stetig für neuen, kontinentalen Flair im F1-Universum sorgen.

In diesem Reigen will auch Südafrika mitmischen. Nach der äußerst erfolgreich gestalteten Fußball-WM 2010 wäre ein eigener Grand Prix der nächste Schritt weg vom ewigen Image des Dritte-Welt-Landes.

Die Planungen für ein Rennspektakel auf dem schwarzen Kontinent scheinen bereits weit fortgeschritten zu sein. So plant Kapstadt einen Stadt-GP für die Saison 2013. Die Cape Town Grand Prix Bid Group hat ein Treffen mit Ecclestone vereinbart, um die Durchführbarkeit des Vorhabens zu besprechen.

Rennen soll an der Küste stattfinden

Wo genau das Rennen in der afrikanischen Metropole stattfinden soll, steht offenbar auch bereits fest. "Green Point ist ideal für einen Stadtkurs wie den in Monaco, weil wir so viele wunderschöne Natur-Sehenswürdigkeiten in dieser Umgebung haben", erklärte Esther Henderson, eine Sprecherin der Bid Group gegenüber dem Cape Argus Newspaper: "Wenn Monaco als französische Riviera bezeichnet wird, dann können wir die afrikanische Riviera in Kapstadt haben."

Der Stadtteil Green Point liegt direkt an der Küste, mit dem mächtigen Table Mountain im Hintergrund. Ein spektakulärer Anblick, wie man bereits während der WM feststellen konnte.

Zudem sei ein Stadt-GP günstigere Lösung im Vergleich zum Bau einer völlig neuen Rennstrecke: "Unsere ersten Schätzungen haben ergeben, dass ein kompletter Neubau einer Strecke rund eine halbe Milliarde Dollar kosten würde. Eine bestehende Infrastruktur nach dem FIA-Standard auszubauen, würde hingegen nur 14 Millionen Dollar kosten", so Henderson weiter. Stattfinden solle das Rennen dann im September, weil es "einer der ruhigeren Monate in der Stadt sei".

Ecclestone: Wir sollten in Südafrika fahren

Ecclestone scheint nicht abgeneigt. "Afrika ist ein Kontinent, auf dem wir fahren sollten", sagte er am Rande der WM im vergangenen Jahr: "Es wäre ein gutes Gefühl zu wissen, dass wir die gesamte Welt abgedeckt haben." Klingt zukunftsträchtig. Ein großes Problem könnte allerdings der randvolle Terminkalender darstellen. Trotz der 2012 geplanten Grand Prix in Austin, USA und 2014 im russischen Sotschi wollen die F1-Offiziellen nicht mehr als 20 Rennen pro Saison veranstalten.

Der Südafrika-GP wäre eine Rückkehr zu den Wurzeln. Bereits von 1962 bis 1993 stand der Große Preis von Südafrika im Rennkalender.