Der Streit um den Namen Lotus geht weiter. Vergangene Woche enthüllte das Lotus Renault Team, ehemals das Renault-Werksteam, die schwarz-goldene Lackierung für die neue Saison. Fast zeitgleich tauschte das bisherige Lotus Racing Team, jetzt Team Lotus, die Logos an seiner Fabrik aus.

Nach aktuellem Stand gehen somit zwei Lotus Teams mit Renault-Motoren an den Start. "Ich glaube nicht, dass dieses Thema vor einem englischen Gericht entschieden wird", sagt Group Lotus Chef Dany Bahar. Er geht davon aus, dass sich die beiden Streithähne schon vorher einigen werden - möglicherweise auf Druck von Bernie Ecclestone, dem nicht an vier Lotus-Autos von zwei verschiedenen Teams gelegen sein kann. Im Notfall würde Bahar aber den juristischen Weg einschlagen.

Team Lotus vs Lotus Renault

Das Lotus Racing Team von Tony Fernandes fuhr 2010 mit einer Lizenz des Lotus-Besitzers Proton und der Group Lotus. Diese Lizenz wurde Ende 2010 zurückgezogen, damit die Group Lotus unter ihrem neuen Chef Bahar ihre eigenen F1-Pläne umsetzen konnte. "Als ich anfing, hatten wir unsere eigenen Vorstellungen und Pläne - das war weder die Schuld der Teilhaber noch von Mr. Fernandes", so Bahar gegenüber der BBC.

Group Lotus Motorsportchef Claudio Berro lässt jedoch keinen Zweifel daran, dass sein Unternehmen den längeren Atem hat: "Wir bauen Autos und sind Teilhaber von Renault F1", betont er. "Also haben wir das Recht, das Team nach unserem Namen zu benennen. Fernandes hat das nicht, weil wir seine Lizenz beendet haben." Stattdessen beruft sich Fernandes darauf, den Markennamen "Team Lotus" von David Hunt erworben zu haben. Das wiederum erkennt die Group Lotus nicht an.