Viel wurde während der Saison aus dem teaminternen Duell zwischen Sebastian Vettel und Mark Webber bei Red Bull gemacht und Webber selbst meinte zwischendurch auch einmal, dass er wohl kein Freund von Vettel mehr werde. Doch der Australier scheint nun darum bemüht zu sein, die Wintermonate zu nutzen, um die Beziehung zu seinem Teamkollegen wieder ein wenig zu verbessern. Er musste allerdings anmerken, dass das Verhältnis zum Deutschen ohnehin nie so schlecht war, wie es dargestellt wurde.

"Aber unter Teamkollegen, die sich pushen, ist es unvermeidbar, dass es schwierig wird. Es passiert nur alle zehn bis 15 Jahre, dass zwei Fahrer im gleichen Team um die WM fahren. Oft fahren zwei Rivalen um den Titel, aber dass sie im gleichen Team sind, ist ungewöhnlich. Für Red Bull war die Situation völlig neu, also lernte auch das Team viel dazu", sagte Webber der BBC. Daher fand er es nur normal, dass die Probleme zwischen ihm und Vettel noch nicht perfekt gelöst werden konnten, doch das tat er unter Anfänger-Schwierigkeiten ab. Zwischen zwei wettbewerbsbetonten Fahrern wie ihm und Vettel ginge es eben hart zur Sache, betonte Webber.

Reibungsfrei

"Es gab aber keinen anderen Weg. Jetzt ist unsere Beziehung wieder gut. Es war gut, dass wir am Ende der Saison gesprochen und ein paar Dinge aus dem Weg geräumt haben. Es war schwierig, während der Saison in der Hitze des Gefechts direkt zu reden. Im Winter können wir das weiter ausreden und uns damit für die neue Saison aufbauen. Dann sollten wir im nächsten Jahr einen ähnlich guten Job aber mit weniger Reibung hinlegen können", meinte er. Woran er bei sich arbeiten muss, wusste Webber auch. Das Qualifying wollte er verbessern, weil Vettel vor allem dort einen besseren Job machte und dadurch dann auch in den Rennen meist leichteres Spiel hatte.

Dass er 2011 die Nummer 2 auf dem Auto haben wird, beunruhigte Webber aber nicht. Er vertraute voll darauf, dass das Team sein Versprechen hält und beide Fahrer wieder gleich gut unterstützt. "Ich habe die Nummer 2 auf dem Auto, aber Seb hat dieses Jahr 51 Prozent der Punkte geholt und ich 49. Wir lagen sehr eng beisammen. Wenn die Leistung so aussieht, dass man nicht konstant vorne ist und um Siege fährt, wird sich die Rolle am Ende der WM wohl ändern. Wenn aber beide eine Chance haben, kann man keine Teamorder machen. Das war früher so und wird in Zukunft genauso sein."