Mit dem Doppeldiffusor gelang Ross Brawn und seiner Honda/Brawn-Truppe im letzten Jahr ein Geniestreich am Rande des Reglements. In dieser Saison entwickelten andere mit dem F-Kanal und dem angeblasenen Diffusor innovative Ideen. Mercedes GP verfiel ins Mittelmaß.

Doch das soll sich 2011 ändern. "Der Prototyp unseres neuen Autos steht schon im Windkanal", sagt Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. "Wir geben Gas! Der neue Silberpfeil wird innovativer ausfallen, wir werden mehr Risiko eingehen."

Die Entwicklung des aktuellen Autos hat Mercedes schon seit einiger Zeit eingestellt. Seit dem läuft es sogar besser, weil das Team die Erkenntnisse weiter nutzen, das Auto besser verstehen kann und keine neuen Teile ausprobieren muss.

"Unsere Ingenieure haben deshalb die Zeit, um auch mal eine auf den ersten Blick abwegige Idee zu verfolgen", sagte Haug der Bild. "Unsere Konkurrenz ist ja neben der Neukonstruktion für 2011 noch voll im WM-Kampf eingebunden."

Weichen für die Zukunft gestellt

An einen Ausstieg bei Misserfolg denkt Mercedes nicht. "Auf keinen Fall", betont Haug. "Mercedes leistet sich die Formel 1 nicht als Pläsierchen, sondern stellt sich dem Wettbewerb." Allerdings habe das Team nicht vor, im Mittelfeld zu fahren. "Von Ausstieg aber redet niemand bei Mercedes. Wir reden davon, alle Weichen zu stellen, damit es nächstes Jahr nach vorn geht."

Dennoch sagte Ross Brawn zuletzt in einem Interview: "Wenn das Team weiter mittelmäßige Leistungen zeigt, werde ich wohl nicht viel länger verantwortlich sein. Aber das Wichtigste ist, dass ich glaube, zu wissen, wo wir falsch abgebogen sind."

Tatsächlich sprechen gleich mehrere Gründe dafür, warum Mercedes 2011 die Kurve bekommen könnte. Etwa die frühe Konzentration auf das neue Auto, die Konstanz im Team und neue Möglichkeiten durch Regeländerungen. Die Gründe, warum Mercedes 2011 zurückschlagen wird, analysieren wir in der neuen Ausgabe des Motorsport-Magazins - seit 7. Oktober im Handel oder direkt online bestellen: