In einem fremden Land wie Korea ein gutes Restaurant zu finden, ist so schwierig wie barfüßig den Mount Everest zu besteigen. "Ich kenne zum Glück einen Koreaner, der mich an die Hand nimmt. Wichtigste Voraussetzung ist, dass ich nicht auf der Erde sitze und davon gibt es nicht viele Restaurants. Bisher gab es auch immer Dinge, die mir geschmeckt haben und nichts Exotisches wie lebende Tintenfische, die man mit dem Speer erlegen muss. Das tue ich mir und dem Tintenfisch nicht an - und Hund habe ich auch noch nicht gegessen", erzählte Kai Ebel.

Krabben findet man in Korea in vielen Speisen, Foto: Sutton
Krabben findet man in Korea in vielen Speisen, Foto: Sutton

Sieben Deutsche und ein Schweizer hatten da weniger Glück - neben dem Essen kämpften sie auch noch mit der koreanischen Tisch-Etikette. Adrian versuchte sich an dem koreanischen Nationalgericht Kimch'i, dabei handelt es sich um einen fermentierten Chinakohl eingelegt in scharfer Pepperoni-Sauce. Man hatte Adrian im Vorfeld gesagt, dass es eine koreanische Variante des deutschen Sauerkrauts sei, doch nach dem ersten Bissen wusste er, dass das eiskalt gelogen war.

"Es ist nicht gerade das, was wir erwartet hatten", gestand er und wollte den Bissen sofort ausspucken. Doch da Nase putzen, niesen, husten und schmatzen am Tisch verpönt waren, traute er sich nicht. Immerhin fiel ihm eine wichtige Regel nicht schwer: Niemals die Schüssel ganz ausleeren! Denn damit würde man dem Koch unterstellen, dass er zu wenig Essen gemacht hat. Einen der schlimmsten Fehler erlaubte sich hingegen Sebastien als er seine Stäbchen im Reis stecken ließ.

Niemals Stäbchen im Reis stecken lassen

In Korea gibt es fast nichts Schlimmeres als das. "Ich bin nicht glücklich mit meiner Performance", erklärte ein sichtlich peinlich berührter Sebastien. Nick tat sich mit den Tischregeln weit weniger schwer als erwartet. Beinahe hatte er gedacht, dass er den Abend ohne Missgeschick überstehen könnte, doch dann schenkte er sich Bier nach - in Korea ein Zeichen von Gier. Danach musste sich Nick eingestehen: "Es ist nicht einfach." Richtig wagemutig zeigte sich Sebastian, der sich nach einer Wette mit seinem Kumpel Hulk Hundefleisch bestellte.

Allerdings wusste er, dass dafür speziell gezüchtete Hunde und nicht Straßenköter verwendet werden. Zudem hatte man ihm gesagt, dass das Fleisch wie zartes Rindfleisch schmeckt. "Es gab nie Zweifel, dass wir das auch könnten", meinte Sebastian angesichts der zweifelnden Mimik seiner Kumpels. Erst als er den ersten Bissen runterschluckte, waren sie überzeugt. Vettel: "Lieber spät als nie." Danach traute sich auch Nico davon zu kosten und erklärte stolz: "Es ist alles in Ordnung."

Diesen Hund hätte Sebastian nie gegessen, Foto: Sutton
Diesen Hund hätte Sebastian nie gegessen, Foto: Sutton

Soviel Exotik war Timo ein Graus, er versuchte sich lieber an einer einfachen Suppe - und was er an den Tisch serviert bekam, gefiel ihm. "Ich bin glücklich mit dem Resultat", meinte er. Nicht so gut hatte es Michael getroffen, der sich bereits auf dem Weg in Richtung Toilette befand. Ordnungsgemäß hatte er sich die vor der Toilette stehenden, separaten, roten Slipper angezogen. Nachdem er sich seinem Essen wieder entledigt hatte, ging er zurück zum Tisch - verfolgt von wütenden Blicken.

Erst verstand er nicht warum, doch als er an sich heruntersah, erkannte er das Problem. Michael hatte vergessen die roten Slipper wieder auszuziehen. Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen und verließ samt Slipper das Restaurant. "Morgen wird sich zeigen, was die richtige Variante war", so Michael.