Was für ein Abstieg! Vom Weltmeisterteam Brawn GP zum notorischen Hinterbänkler Virgin Racing. Wer nur auf die reinen Ergebnisse achtet, müsste Sir Richard Branson fast schon bemitleiden. Doch der Weltenbummler und Unternehmensboss sieht das Lernjahr von Virgin Racing nicht als Spaßkiller an.

"Es war überhaupt nicht hart", meint er. "Es hat viel Spaß gemacht." Er habe von Anfang an gewusst, dass sein neues Team der Underdog sei. "Es wäre dämlich gewesen, anzunehmen, dass wir mit einem neuen Team gleich gewinnen." Im Gegensatz zu vielen anderen, die gerne ein neues Team in der Formel 1 aufgezogen hätten, sei Virgin angenommen worden und habe erfolgreich einen Rennstall aufgebaut.

Regen bevorzugt

"Das Team leistet, was es versprochen hat", so Branson gegenüber Adam Cooper. "Und wir geben 15 oder gar 20 Millionen Pfund weniger aus als Lotus - sind aber fast so schnell wie sie. Unsere Zuverlässigkeit ist sogar besser." Daraus schöpfe er noch mehr Befriedigung als aus den Siegen mit Brawn im Vorjahr.

"Die Lücke wird kleiner", sagt Branson. "Wir sind nicht weit hinter den beiden alten Teams, die vor uns stehen." Im nächsten Jahr möchte er diese Lücke weiter schließen. Der 10. Konstrukteursrang in dieser Saison ist dafür nicht Pflicht. "Das erwartet niemand", betont Branson.

Auch beim Budget sei das nicht einkalkuliert, da man das Geld ohnehin erst in einigen Jahren erhalten würde, wenn man zwei Mal Zehnter geworden ist. Dennoch würde Branson den Zuschuss gerne mitnehmen. "Wir hätten gerne viel Regen, denn dann haben wir eine bessere Chance!"