Spa zaubert immer ein Lächeln auf Michael Schumachers Gesicht. Als er am Donnerstag das erste Mal das Fahrerlager betrat, regnete es. Ihm gefiel das. Denn angesichts des Performancerückstands seines Autos und der Strafversetzung nach dem Qualifying konnte er jede Menge Chaos gebrauchen. "Ich kann heute mit einem lachenden Auge nach Hause gehen", sagt Schumacher, der von Platz 21 auf 7 nach vorne fuhr. "Da muss man nicht unzufrieden sein."

Auf dem Weg nach vorne begegnete ihm gleich zwei Mal sein Teamkollege Nico Rosberg. "Nico war von Petrov etwas aus der Bahn geworfen und das habe ich genutzt", beschreibt Schumacher sein Überholmanöver gegen Rosberg, bei dem ein Teil von Rosbergs Frontflügel kaputt ging. "Ich fühlte mich im Auto nicht wohl, auch wegen meines Regensetups", erklärte Rosberg. "Ich war gleich schnell wie Michael, hätte aber nicht schneller fahren können."

Rad an Rad

So hoffte Rosberg immer auf Regen, der erst 10 Runden vor Schluss kam. Dann schaffte er es, nach dem Re-Start wieder an Schumacher vorbeizugehen. "Ich musste wegen Yamamoto mitten in der Eau Rouge vom Gas und Nico flog mit Überschuss auf der Geraden an mir vorbei", so Schumacher. "Meine Reifen warfen Blasen und ich konnte keine Gegenwehr mehr leisten."

Die Duelle an sich beurteilten beide Fahrer als fair. "Es war ein Rad-an-Rad-Duell unter Teamkollegen, es war hart, aber fair", sagte Schumacher. "Wir lassen uns genug Platz. Das gehört zum Racing dazu." Auch Norbert Haug blieb beim Anblick des Duells locker. "Sie besorgen es sich ordentlich, das ist Sport und das kommt gut rüber", freute er sich. "Nico hat in diesem Moment Profit aus seinem Regensetup geschlagen. Michael musste viel Kritik einstecken, jetzt hat er gezeigt, dass er es noch kann."

An einem Podestplatz dachte Schumacher allerdings nicht. "Wir können nicht meckern, aber für ein Podium hätte mehr passieren müssen", so Schumacher. "Das war nicht der Fall. An weiter vorne war nicht zu denken."