Es war nicht der Tag von Sebastian Vettel. Nach einem guten Start kämpfte der Red Bull-Pilot rundenlang gegen Jenson Button um Platz zwei. In Runde 16 verlor Vettel die Kontrolle über sein Auto und schoss Button ab. "Das war schade. Ich wollte vorbei, hatte aber nicht genug Top-Speed. Ich habe versucht vorbeizugehen, weil ich wusste, dass ich auf der Geraden so gut wie keine Chance hatte. Ich war nah genug dran und wollte es probieren. Leider habe ich mein Auto verloren. Da war eine Bodenwelle in dem Moment, in dem ich gebremst habe", erzählte der Deutsche gegenüber RTL.

Vettel gestand: "Ich riss Jenson mit raus und habe sein Rennen zerstört. Das tut mir leid, es war keine Absicht. Es war mein Fehler!" Der Deutsche konnte zwar weiterfahren, bekam für das Manöver aber eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt. "Ob die Strafe gerechtfertigt war, darüber kann man diskutieren. Wir fahren hier auf der einen Seite Rennen, wo man bei über 300 km/h ins Gras gedrückt wird, auf der anderen Seite war das mein Fehler", meinte der Red Bull-Pilot.

Im Rennen versuchte sich Vettel wieder nach vorne zu kämpfen, doch bei einer Berührung mit Vitantonio Liuzzi zog er sich einen Reifenschaden zu. "Mit dem Reifenschaden und der langsamen Runde zurück in die Box war der Kuchen gegessen", erzählte Vettel enttäuscht. In der WM fiel er zurück, während Lewis Hamilton und Mark Webber in Spa gute Punkte machten. "Es wird in der WM schwieriger, aber wenn man sich den Saisonverlauf ansieht, dann ging es die ganze Zeit drunter und drüber. Ich wäre heute locker Zweiter geworden, aber wir haben Platz zwei nicht gemacht", sagte Vettel.

Zu früh, um auf Webber zu setzen

Laut Red Bull-Teamchef Christian Horner ist es noch zu früh, um im WM-Kampf auf einen Piloten zu setzen. "Sebastian hatte Pech. Alles, was schief laufen konnte, lief schief. Ich muss mir das noch einmal ansehen, aber es schien als hätte Jenson früh gebremst und Sebastian war direkt hinter ihm. Auch das mit Liuzzi war Pech. Es war einfach nicht sein Tag heute", sagte Horner. Währenddessen trauerte McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh den Punkten von Button nach.

"Sicher hat Sebastian das nicht absichtlich gemacht, aber er war etwas übermotiviert. Mir wäre lieber gewesen, er hätte das mit seinem Teamkollegen und nicht mit uns gemacht", verriet Whitmarsh und fügte hinzu: "Es ist frustrierend, denn Jenson ist bei solchen Bedingungen gut. Wir hatten ein starkes Auto und er wäre mit Sicherheit vorne gewesen."