Letzte Woche testete McLaren die neuen Updates für Silverstone bei einem Test auf der Geraden. Doch die Ergebnisse brachten keine genauen Aufschlüsse, weshalb man im Team unsicher ist, ob das Update die gewünschten Erfolge bringt. "Wie immer, würde ich den Test als ungelegtes Ei beschreiben. Einige Teile funktionierten, andere überraschten uns", erklärte Management-Direktor Jonathan Neale. Vor allem ein Test auf der Geraden sei mit einer echten Testfahrt wie man sie im Winter abspult, nicht vergleichbar.

"Wir haben uns deshalb nur auf den Aspekt der Haltbarkeit konzentriert. Ich bin zuversichtlich, dass wir einen Schritt nach vorne gemacht haben. Haben wir alles erreicht, was wir erreichen wollten? Diese Frage ist zu diesem Zeitpunkt schwer zu beantworten. Wir müssen abwarten, was die Fahrer am Freitag sagen. Das wird für uns ein Testtag", erklärte Neale während einer Telefonkonferenz. Sollten sich die neuen Teile, allen voran der angeblasene Diffusor, nicht als richtiges Konzept erweisen, könnten die Teile nach dem Freien Training wieder am Auto verschwinden.

"Wir sind ambitioniert und wollen die Teile dieses Wochenende verwenden. Wenn die Fahrer ihr Okay geben, bleiben die Teile am Auto. Wenn nicht, dann werden wir unsere Arbeit an der Entwicklung dieser Teile fortsetzen", verriet Neale. Aufgrund der Update-Pakete, die die Konkurrenz in Valencia hatte, hat McLaren seine Entwicklungsgeschwindigkeit beschleunigt, was einen Kampf gegen die Zeit für den britischen Rennstall bedeutete.

Diffusor überbewertet

"Wir haben ein paar Teile gepusht, die eigentlich erst für den Deutschland-GP geplant waren. Es gibt eine Menge Dinge, die ich gerne am Freitag auf der Strecke sehen würde, aber wir haben sie noch nicht fertig. Mal sehen wie viel wir bis Freitag noch schaffen", sagte Neale. Der Diffusor, mit dem Red Bull bereits seit Anfang der Saison fährt, spiele laut dem Briten weit weniger eine tragende Rolle als so mancher glaube.

"Ich halte den Vorteil, den das Teil auf die Performance des Autos hat, für überbewertet. In der Formel 1 gibt es selten eine goldene Kugel, die ein nicht konkurrenzfähiges Auto in ein konkurrenzfähiges verwandelt. Es ist nicht so, dass man den Diffusor auf das Auto gibt und man die Konkurrenz wegbläst. Es ist ein Teil in unserem Paket, an dem wir im Moment arbeiten", betonte Neale.